Wegen eines positiven Corona-Befundes bei Omar Elabdellaoui aus dem norwegischen Team hatte die UEFA das für den (heutigen) Sonntag geplante Spiel in Bukarest abgesagt. Zunächst hieß es von den norwegischen Gesundheitsbehörden, die gesamte Mannschaft müsste in Norwegen zehn Tage lang in Quarantäne.
Am Sonntag folgte eine Kehrtwende, zumal alle weiteren Tests negativ ausgefallen waren. Der Nachrichtenagentur NTB zufolge ordnete die örtliche Gesundheitsbehörde an, dass nur der in der Türkei für Galatasaray Istanbul spielende Elabdellaoui in Oslo isoliert bleiben müsse. Die anderen dürfen abreisen.
Die norwegischen Corona-Bestimmungen besagten, dass "Personen, die sich in Quarantäne befinden, ausnahmsweise öffentliche Verkehrsmittel benutzen dürfen, um an einen geeigneten Quarantäneort zu gelangen".
Einige Spieler reagierten auf das Chaos mit Unverständnis: "Jetzt reisen wir morgen mit dem Linienflug nach Hause. Das akzeptieren die norwegischen Behörden, sagen aber gleichzeitig 'Nein', wenn wir getrennt von allen anderen mit einem Charterflug nach Rumänien reisen wollen", sagten Stefan Johansen, Martin Ödegaard und Joshua King.
Norwegischer Verband arbeitet an B-Elf
Der norwegische Verband bemüht sich nun darum, eine neue Elf für das Länderspiel gegen Österreich aufzustellen. "Wir arbeiten an einem alternativen Team, ja, aber wir sind nicht sicher, ob wir das zusammenbekommen", teilte Verbandssprecher Christer Madsen der Nachrichtenagentur Reuters via Textnachricht mit. Dazu müssen Spieler gefunden werden, die nicht im eigentlichen Kader aufschienen.
Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg will für das Fußballteam keine Ausnahme in Bezug auf Quarantänebestimmungen machen. "Die Nationalmannschaft ist in Quarantäne, und da sind wir streng. Es ist der Eckpfeiler der Maßnahmen, die bedeuten, dass wir nicht so stark wie andere Länder herunterfahren mussten", erklärte Solberg. "Wenn wir der Nationalmannschaft eine Ausnahme gewährt hätten, wäre der Druck in allen anderen Bereichen gestiegen."