Vor einigen Monaten war Andreas Herzog selbst noch als möglicher sportlicher Geschäftsführer bei Rapid im Gespräch. Letztlich entschied sich Österreichs Rekord-Internationaler aber gegen ein Engagement, da er seine Trainer-Ambitionen nicht ad acta legen wollte. So kann Herzog nun mit ein wenig Abstand die Situation bei Rapid beurteilen.
In seiner Kolumne für die Kronen Zeitung stellt der Ex-Rapidler fest, dass Selbstvertrauen und Lockerheit bei den Hütteldorfern fehlen. "Da sitzen alle in einem Boot, es wäre für jeden Trainer schwierig", nimmt Herzog Rapid-Coach Damir Canadi in Schutz.
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Gleichzeitig erwartet er vom Trainer eine Reaktion: "Canadi hat eine andere Spielphilosophie als seine Vorgänger mitgebracht. Aber anscheinend funktioniert das nicht, umso wichtiger ist es jetzt, Fingerspitzengefühl zu beweisen, um in den nächsten Wochen die perfekte Mischung zu finden." Wichtig sei auch, aus der Krise für die Zukunft zu lernen. "Jetzt wird der Druck immer größer. Das kann für Canadi und Bickel aber auch lehrreich sein. Jetzt sehen sie, wer Charakter hat, Rapid zukünftig helfen kann."
"Salzburg hat nicht mehr die Qualität"
Leise Kritik übt Herzog aber auch an Salzburg, das gegen Rapid einen eher glücklichen Sieg einfuhr. "Was schmerzt, ist, dass es in der Liga keinen übermächtigen Gegner gibt, auch Salzburg hat nicht mehr die Qualität", bilanziert Herzog, der gleichzeititg beton, dass für Rapid in dieser Saison viel mehr möglich gewesen wäre: "Das Rapid der letzten Jahre wäre wohl Meister geworden."
Stattdessen dümpeln die Grün-Weißen nach zwei Trainer- und einem Sportdirektoren-Wechsel seit Beginn der Saisonvorbereitung 15 Punkte hinter den Europacup-Plätzen herum. Auf den Abstiegsplatz sind es "nur" neun Punkte Vorsprung. Im nächsten Spiel auswärts gegen Sturm Graz steht Rapid unter großem Druck.
Die Tabelle