Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel meinte nach der 1:2-Niederlage gegen Sturm Graz, als er zu einem möglichen Verbleib des Innenverteidigers befragt wurde: "Die Hoffnung ist an einem kleinen Ort."
Schon vor Spielbeginn bestätigte der Schweizer das Interesse des niederländischen Traditionsvereins, im Vorfeld des Krachers gegen Sturm wollte man sich damit aber noch nicht beschäftigen. Aber Bickel ergänzte: "Ich will es nicht heraufbeschwören, mir wäre lieber wenn nicht, aber ich denke mir, ab morgen wird Kontakt aufgenommen."
Wöber muss der neue Rekordtransfer werden
Ein erstes Angebot für den Abwehrspieler in Höhe von fünf Millionen Euro hat man in Wien-Hütteldorf abgelehnt. Denn wenn Wöber geht, muss er der neue grün-weiße Rekordtransfer werden. Bisher ist Robert Beric, der 2015 für 7,5 Millionen Euro zu St. Etienne wechselte, Rapids teuerster Abgang.
"Ich habe immer gesagt: Wenn man uns gegen Ende der Transferzeit noch einen Spieler wegnehmen will, dann geht das nur, wenn man unsere Schmerzgrenze überschreitet. Anders werden wir uns sicher gar nicht bewegen", stellte Bickel klar.
Rund acht Millionen Euro muss Ajax also mindestens auf den Tisch legen, um sich die Dienste des 19-Jährigen zu sichern. Eine Summe, über die man in Amsterdam durchaus verfügt, hat man doch erst vor wenigen Tagen Innenverteidiger Davinson Sánchez für satte 40 Millionen Euro an Tottenham Hotspur verkauft.
Rapid sucht den Wöber-Nachfolger
Auch Trainer Goran Djuricin dürfte sich mit dem Abschied seines derzeit stärksten Innenverteidigers bereits abgefunden haben. "Wenn er den Schritt wagt, dann muss er ihn machen. Wir können Spieler, die in eine Liga wollen, in der sie sich vom Sportlichen her verbessern können, auf Dauer nicht halten. Das ist das Fußball-Geschäft. Es tut mir zwar menschlich und sportlich sehr leid, aber es muss auch ohne ihn weitergehen", sagte der Coach und prophezeite Wöber eine große Karriere. "Ich glaube, dass er in ein, zwei, drei Jahren im österreichischen Nationalteam spielen wird. Er hat sehr hohes Potenzial, ist relativ schnell und kopfballstark, hat eine super Spieleröffnung und ist ein intelligenter Bursche."
Dank dieser Attribute darf sich Rapid auf eine stattliche Ablöse freuen. Die Einnahmen können die Hütteldorfer bei ihrer angekündigten Transferoffensive gut gebrauchen, schließlich sollen bis 31. August noch ein bis drei neue Spieler kommen. Als Kandidat für die Wöber-Nachfolge gilt LASK-Profi Felix Luckeneder, außerdem wird noch zumindest ein schneller Offensivmann gesucht.