"Wollen neue Dinge lernen"
"Die Mannschaft ist körperlich schon sehr gut drauf. Dadurch können wir uns taktisch noch mehr verbessern", sagte Djuricin über seine Pläne für die Vorbereitung. "Wir wollen an unserem Spiel arbeiten und auch neue Dinge lernen." Eine wichtige Rolle kommt dabei auch dem aus Altach zurückgekehrten Assistenztrainer Thomas Hickersberger zu. "Er kann uns mit seiner Erfahrung neue Inputs geben." Vor allem im Offensivspiel und bei Standards.
Auf dem Spielersektor ist vorerst alles beim Alten. Ein Angreifer könnte nach dem Abgang von Philipp Prosenik nach Ried aber kurz vor Transferschluss am 31. Jänner noch kommen. "Ich bin zufrieden mit der Mannschaft", betonte Djuricin. "Wenn ein neuer Stürmer kommt, heißt das auch nicht, dass er sofort trifft. Wir müssen nicht unbedingt etwas machen, sind aber offen." Vorerst gelte es noch zwei Kaderspieler abzugeben. Andreas Kuen und Eren Keles kämen dafür infrage.
Die Rückkehr von Mocinic wäre schon fast so etwas wie ein Neuzugang. Der Kroate hat wegen eines Knorpelschadens im Knie seit über einem Jahr keine Partie mehr für die Kampfmannschaft bestritten. Der Mittelfeldspieler wird derzeit an das Mannschaftstraining herangeführt, macht bereits Teile davon mit. "Ich glaube, dass ich der Mannschaft in ein oder zwei Monaten wieder helfen kann", meinte der 24-Jährige.
Kein Zeitplan für Mocinic-Rückkehr
Mocinic war im Sommer 2016 für mehr als zwei Millionen Euro aus Rijeka nach Hütteldorf gewechselt. Das von seiner schweren Knieverletzung samt zweier Operationen geprägte Jahr 2017 ist abgehakt. "Ich glaube, ich bin auf einem richtig guten Weg", erklärte der Hoffnungsträger, dessen Vertrag bis 2020 läuft. "Ich habe in der Zeit meiner Verletzung auch viel gelernt." Unter anderem sehr gutes Deutsch.
Djuricin will die Erwartungen aber nicht zu groß werden lassen. Für Mocinic' Rückkehr gebe es keinen Zeitplan. "Man muss geduldig sein", betonte der Rapid-Coach. "Er hat 52 Teile Knorpel herausbekommen. Es kann noch drei Monate dauern oder sechs. Es kann alles sein." Zuversichtlich äußerte er sich über Verteidiger Christopher Dibon, dessen Erstdiagnose nach einer Hüftverletzung im Sommer auf Saisonaus gelautet hatte: "Es kann sein, dass er im Frühjahr Spielzeit bekommt."
Bei der ersten öffentlichen Einheit auf einem Kunstrasenplatz beim Ernst-Happel-Stadion fehlte Dibon ebenso wie Manuel Thurnwald nach seiner Sprunggelenksverletzung. Beide sollen im Lauf des Trainingslagers in Benidorm in Spanien (15. bis 25. Jänner) langsam einsteigen. Mario Sonnleitner holte nach seiner Blutvergiftung infolge eines Überfalls im Weihnachtsurlaub in Barcelona am Montag die Leistungstests nach.
Derby zum Auftakt
Der Frühjahrsstart erfolgt für Rapid am 4. Februar mit einem Heimderby gegen die Austria. "Das ist ein besonderer Auftakt. Da können wir etwas gutmachen", sagte Rapid-Kapitän Stefan Schwab. Vorerst stehe aber noch die Vorbereitung im Mittelpunkt. Rapid liegt als Tabellendritter zehn Punkte hinter Spitzenreiter Sturm Graz. Schwab: "Ich glaube, dass wir im Frühjahr richtig angreifen können."
Mut machen vor allem die Fitnesswerte. Laut Djuricin hätten sie sich im Vergleich zum Saisonstart im Juli verbessert. "Dabei ist es oft so, dass das im Saisonverlauf etwas sinkt." Die durch die verpasste Europacup-Teilnahme ausgebliebene Doppelbelastung im Herbst dürfte ihren Teil zur Situation beigetragen haben. "Es ist ein ganz anderes Fitnesslevel, das merkt man", bestätigte Schwab.
Die Turbulenzen der vergangenen Wochen - neben dem Raubüberfall auf Sonnleitner fiel Youngster Dejan Ljubicic im Heimaturlaub in Bosnien mit einem Flaschenwurf auf eine Moschee negativ auf - will Rapid hinter sich lassen. Ljubicic habe sich vor dem Trainingsstart vor der gesamten Mannschaft, in der auch Spieler muslimischen Glaubens stehen, entschuldigt, verriet Schwab. Für den Kapitän ist die Sache damit erledigt: "Wir werden ihn als Mannschaft unterstützen."