Nach nur 17 Spielen und einem Schnitt von 0,88 Punkten war Schluss, Rapid trennte sich von Canadi. Heutzutage nimmt der Wiener die Entlassung relativ gelassen hin. "Wir hatten zu wenige Punkte. Das ist so zu akzeptieren", sagt er im Interview mit der Krone.
Doch damals war dies nicht der Fall, wie er betont: "Das war meine erste Entlassung als Trainer, eine schwere Zeit. Es war für mich zu früh, nach fünf Monaten entlassen zu werden."
Gelernt hat 49-Jährige dadurch aber einiges, was er wiederum bei Atromitos Athen und zuletzt dem FC Nürnberg umsetzen konnte: "Es war aber eine riesige Lehrzeit, eine Erfahrung. Ich sehe es heute extrem positiv, dass ich das erlebt habe."
Mitgrund für die damalige Entlassung waren dem Vernehmen nach aber nicht nur die fehlenden Siege, sondern auch ein schwieriges Verhältnis zu Spielern und Funktionären. Die Aussage "ich denke nicht, dass von Rapid-Seite alle dazu gestanden sind, was wir vereinbart haben" von Canadi verstärkt diesen Eindruck.
Canadi über Rapid: "Fans sehen es als Religion, ich als Trainer-Station"
"Bei Rapid hatte ich 12 verletzte Spieler, darunter beide Kapitäne, Hofmann und Schwab. Vielleicht haben beide nicht das Vertrauen von mir gespürt. Da findet dann etwas statt in der Mannschaft, da kippt das Vertrauen. Ein Trainer muss es aber sagen, wenn etwas nicht gut läuft", verteidigt sich Canadi.
Dennoch gesteht der Wiener auch Fehler ein, denn er "musste erst lernen, wie das in einem Großklub läuft". "Einige Fans sehen es als Religion, ich als Trainer-Station", so Canadi weiter. Eine Rückkehr sei zwar nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich: "Es war nicht so ein Highlight, dass es so bald wieder stattfinden wird. Aber man weiß nie was passiert."
Vorerst liegt der Fokus auf einem neuen Traineramt im Sommer: "Ich sehe meine Karriere nicht als beendet an. Ich will eine Mannschaft trainieren, die im Europacup teilnehmen kann. Ich will mich auch selbst weiterentwickeln."