Die Bullen haben in Wolfsberg ihren nächsten Schritt in Richtung siebenten Meistertitel in Folge im Visier. Der Vorsprung auf den ersten und wohl einzigen verbliebenen Verfolger Rapid beträgt sechs Runden vor Schluss satte sieben Punkte.
"Jedes einzelne dieser sechs Spiele wird noch ein beinharter Kampf, weil jeder uns schlagen will, selbst um wichtige Punkte spielt und die Meisterschaft spannend halten möchte", meinte Salzburg-Trainer Jesse Marsch.
Das gilt auch für die Wolfsberger. "Der WAC steckt mittendrin im Kampf um die internationalen Startplätze und wird uns keinen Zentimeter Raum geben. Es wird erneut eine sehr schwierige Partie für uns", betonte Marsch.
Auch zuletzt gegen den LASK (3:1) habe man hart für den Erfolg arbeiten müssen. Ziel sei es aber, "unseren Lauf fortzusetzen und die Leistungen der letzten Wochen wieder auf den Platz zu bringen".
Patson Daka jagt Shon Weissman
Die Salzburger haben alle fünf Pflichtspiele seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs gewonnen. Patson Daka gelangen in den vier Ligapartien sechs Treffer. Mit 23 Ligatoren ist der Sambier in der Torschützenliste WAC-Goalgetter Shon Weissman (25) auf den Fersen. In Wolfsberg kommt es zum direkten Aufeinandertreffen.
"Die Duelle mit dem WAC waren stets schwierig. Sie spielen sehr aggressiv und clever und haben uns oft Probleme bereitet", warnte Daka, der gegen die Kärntner in fünf Spielen bisher noch nicht getroffen hat.
Er freue sich, dass er noch die Chance auf den Titel des Torschützenkönigs habe. "Aber in erster Linie schieße ich Tore, um dem Team zu helfen. Was darüber hinaus passiert, ist ein angenehmer Bonus."
RB Salzburg im Formhoch nach Corona-Pause
Vor allem auswärts haben sich die Bullen nach der Corona-Pause in Torlaune präsentiert. In den zwei Ligapartien in Hartberg (6:0) und bei Sturm Graz (5:1) gelangen elf Treffer. Ihre insgesamt 90 Tore nach 26 Runden (Schnitt 3,46) sind Bundesliga-Bestwert. In ihrer bisherigen Rekordsaison 2013/14 waren es nach 36 Runden am Ende 110 (Schnitt 3,06).
Marsch will den Kurs halten. "Unser Ziel ist es, möglichst keinen Punkt abzugeben und nach dem Cup-Erfolg auch die Meisterschaft wieder nach Salzburg zu holen", erklärte der US-Amerikaner.
Ein wichtiger Spieler dafür scheint Dominik Szoboszlai. Der Ungar präsentierte sich mit jeweils drei Scorerpunkten in den jüngsten drei Partien (insgesamt vier Tore und fünf Assists) in bestechender Form.
WAC-Coach Feldhofer optimistisch vor Duell mit Salzburg
WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer will sich davon nicht zu sehr beeindrucken lassen. "Ich glaube, auch wir haben Ausnahmespieler", meinte der Steirer. "Wir haben herausragende Einzelspieler, die sich auf der einen oder anderen Position sicher nicht verstecken müssen."
Neben Weissman trifft das etwa auf Regisseur Michael Liendl zu. Mit Mario Leitgeb fehlt den Kärntnern im Heimspiel allerdings eine Schlüsselfigur im defensiven Mittelfeld gesperrt.
Von den vergangenen 19 Duellen mit Salzburg hat der WAC nur eines gewonnen. Für Feldhofer wird es die erste Gelegenheit, den Bullen Punkte abzunehmen. "Wenn wir von Salzburg reden, reden wir von Superlativen. Das ist die ultimative Herausforderung, die es in unserer Liga gibt", meinte der Steirer. "Eine gute Leistung wird nicht reichen."
Eine solche attestierte der WAC-Coach seinem Team in allen vier bisherigen Geisterspielen - auch wenn es zuletzt gegen Hartberg (2:4) und bei Rapid (1:2) keine Punkte gab. "Wir wissen diese Niederlagen einzuordnen", betonte Feldhofer.
"Wir hätten auch sieben bis zehn Punkte machen können." Geholt hat der WAC im Juni - teils auch wegen unglücklicher Schiedsrichter-Entscheidungen - bisher vier. Auf einen Heimsieg wartet der Tabellendritte seit 15. Februar, Feldhofers Debüt (3:0 gegen Hartberg), vergeblich.