Riesenfreude bei Traditionsklub Wiener Sport-Club, Grauen in Favoriten: Der 1883 gegründete Traditionsverein aus Wien-Hernals, aktuell auf Rang fünf der Regionalliga Ost (3. Spielklasse), hat am Donnerstagabend die Wiener Austria mit einem 3:1-Heimsieg aus dem ÖFB-Cup geworfen.
Mittelfeldspieler Mario Vucenovic brachte den Sport-Club nach 22 Minuten in Führung. Lediglich vier Minuten später gelang Dominik Fitz der Ausgleich für die Viola. In Halbzeit zwei entglitt der Austria aber das Spiel gänzlich. Nach rund einer Stunde traf David Rajkovic zur erneuten Führung für den Underdog, vier Minuten vor Schluss setzte Miroslav Beljan den Deckel drauf.
Austria-Kapitän: "War eine Arschloch-Leistung"
"Ich könnte jetzt auf meine Kollegen draufhauen, tu es aber nicht. Das war eine Arschloch-Leistung, die gegen keinen Gegner reicht", war Austria-Kapitän Manfred Fischer nach Schlusspfiff im ORF-Interview fassungslos.
Fischer weiter: "Der Trainer hat uns super vorbereitet. Wir haben die Anweisungen nicht gut genug umgesetzt. Das war viel zu wenig, da muss sich jeder von uns an der Nase nehmen. Schlussendlich waren wir verdienter Verlierer."
FAK-Trainer Manfred Schmid sprach von einer "riesigen Enttäuschung", weil man "die Chance auf einen Titel" verpasste. Aber: "Es lag heute nicht an der Einstellung, die Mannschaft hat gekämpft. Wir hatten Probleme mit der Aggressivität des Sportklubs. Wir hatten es heute einfach nicht verdient weiterzukommen."
Sport-Club träumt von Sturm oder Rapid
Die Viertelfinalisten des ÖFB-Cups sind nun komplett. Rapid Wien, Austria Klagenfurt, SV Ried, WAC, LASK, Sturm Graz, Red Bull Salzburg und der Wiener Sport-Club duellieren sich um den Einzug ins Halbfinale.
Der Wiener-Sportclub hofft nun auf ein Duell "mit Sturm Graz oder Rapid Wien", so Torschütze Beljan, der hauptberuflich im Büro arbeitet. Rajkovic scherzte: "Morgen bin ich wieder in der Schule und schicke die Kinder laufen." Trainer Robert Weinstabl zeigte sich stolz: "Als Trainer gibt man gewisse Dinge vor und meine Spieler haben das heute perfekt umgesetzt. Wenn man die Austria schlägt, ist das natürlich eine Sensation. Ab dem 3:1 hab ich gewusst, dass wir durch sind."