Sechs Tore erzielte Guido Burgstaller in den fünf Spielen seit der Übernahme von Zoran Barisic als Interimstrainer des SK Rapid. Barisic übernahm nach der 0:1-Niederlage in Ried, konnte seither drei Spiele gewinnen und musste sich "nur" Austria Klagenfurt geschlagen geben.
Für Burgstaller kam der Trainerwechsel gelegen, in den acht Ligaspielen zuvor traf der 33-Jährige nur zweimal und konnte meist nicht ideal in Szene gesetzt werden. Im Interview mit laola1 erklärt Burgstaller, wie sich sein Spiel unter Barisic veränderte.
"Das letzte Monat habe ich eben den klassischen Neuner gespielt. Wir haben unsere Spielanlage etwas verändert, spielen mehr durchs Zentrum, kriegen mehr Bälle zum Klatschen lassen, haben mit Ferdy Druijf einen, der sie gut sichern kann. Ich mag den Spielstil, vorne reinzuspielen, klatschen zu lassen und dann über die Seiten", so Burgstaller.
"Das ist eine Stärke, die wir mitnehmen können. Unter Feldhofer war ich manchmal hängende Spitze, da habe ich mich vielleicht selbst ein bisschen zu sehr locken lassen, um als erfahrener Spieler überall zu helfen. Du kannst aber nicht überall sein. Im Endeffekt hätte ich vorne drin sein müssen, wo ich manchmal nicht war. Das hat aber im letzten Monat besser funktioniert."
Burgstaller: Barisic? "Kontinuität hilft jedem"
Ob Barisic langfristig Rapid-Coach bleibt, ist nicht restlos geklärt. Klar ist, dass er seinen Posten als Geschäftsführer Sport räumen wird. Dass kurzfristig ein neuer Trainer gesucht wird, gilt aber als unwahrscheinlich. Gespräche wurden mit Barisic bereits geführt. Burgstaller, der unter Barisic insgesamt bereits 51 Karrierepartien absolvierte, hofft auf ein langfristiges Engagement.
"Kontinuität hilft jedem. Wenn ein neuer Trainer kommt, hat der wieder eine neue Idee. Nach einem Monat Eingewöhnungsphase solltest du schon wieder erfolgreich sein", so Burgstaller, der glaubt, dass Barisic noch mehr aus der Mannschaft herauskitzeln kann.
Burgstaller: "Finde, dass wir extremes Potenzial haben"
"Ich finde, dass wir extremes Potenzial haben - ohne zu übertreiben. Die Jungen geben Gas, sind super talentiert, aber wenn du als Mannschaft erfolgreich sein willst, brauchst du irgendwas Spezielles: Typen, Führungsspieler, ein gewisses Talent - da muss eine gewisse Harmonie entstehen. Ich glaube, dass wir jetzt mit Zoki den ersten Schritt gemacht haben, da ist noch nicht alles gut, aber auch nicht schlecht. Das Potenzial haben wir - aber das alleine reicht nicht, dazu braucht es harte Arbeit."
Zoki sei "einfach ein Menschenfänger", so Burgstaller, der "der Truppe Selbstvertrauen und Selbstverständnis einimpft". Der Spaß am Fußball, am Laufen, an den Zweikämpfen sei zurück. "Das hat er in der Kürze der Zeit ganz gut hingekriegt. Aber dass da allgemein im Team noch viel Luft nach oben ist und wir noch viel arbeiten müssen, hat man auch im letzten Monat gesehen, wo es etwas besser gelaufen ist. Das geht nicht innerhalb von ein paar Wochen, dass wir ein Spitzenteam sind. Das wird dauern, da gehört Kontinuität dazu. Natürlich hoffe ich, dass Zoki Trainer bleibt, weil es bisher gut gelaufen ist, er mit den Spielern gut kann, alle haben eine Riesenfreude, unter ihm zu trainieren."