Volleyball-EM: Österreich unterliegt Belgien - Schiedsrichter verzählen sich

Von APA
Österreichs Volleyball Nationalmannschaft.
© GEPA

Österreichs Volleyball-Nationalteam ist am Freitag mit einer Niederlage gegen Belgien in die Herren-EM gestartet. In Brüssel setzte es gegen den Co-Gastgeber des erstmals mit 24 Teams und in vier Ländern durchgeführten Turniers ein 0:3 (-17,-23,-17). Am Samstag (20.30 Uhr) folgt für die ÖVV-Truppe erneut im Paleis 12 die Pool-B-Partie gegen die Slowakei, zum Auftakt 3:2-Sieger gegen Spanien.

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Die Österreicher waren als Außenseiter ins Duell mit dem EM-Vierten 2017 gegangen, sie hatten sich erstmals sportlich für eine EM qualifiziert. Die Equipe von Teamchef Michael Warm suchte aber in dieser Auswärtspartie ihre Chance, agierte nach Möglichkeit offensiv. Die Grundsechs mit Peter Wohlfartstätter, Alexander Berger, Thomas Zass, Anton Menner, Nikolai Grabmüller, Maximilian Thaller spielte mit Libero Philipp Kroiss die Sätze eins und zwei weitgehend durch.

Über das Service wurde das angekündigte Risiko gesucht, um den Lokalmatadoren Probleme zu bereiten. Doch im ersten Satz fanden nur wenige dieser Aufschläge ihr Ziel, auch blieben die Gäste zu oft im gegnerischen Block hängen. Die Österreicher spielten in dieser Phase gefällig mit, kamen aber nie in die Nähe der stets vorangelegenen Belgier. Der recht klare Ausgang des Eröffnungssatzes war die logische Folge.

Davon ließ sich Rot-Weiß-Rot aber nicht aus der Fassung bringen, im Gegenteil. Auch mit sehenswerten Stafetten hielten sie Satz zwei offen, glichen letztlich auf 21:21 und 22:22 aus. Ein Annahmefehler bei 22:23 brachte den Belgiern jedoch den ersten Satzball, ihren zweiten nutzten sie durch ein zu lange geratenes Service von Menner.

Drama um Punktestand: Schiedsrichter zählen falsch

Nach dem Spiel hat Österreichs Team Protest eingelegt, da im engen zweiten Satz bei 10:8 ohne gespielten Punkt das Score-Board auf 11:8 für die Belgier gestellt wurde. Dieser Fehler wurde durch TV-Bilder belegt. "Der Supervisor hat uns gesagt, ihr müsst Protest einlegen, weil er hat es auch gesehen, dass es falsch war. Aber sie haben keinen Einfluss in dem Moment. Da müssen sie jetzt diskutieren."

Dem Protest des österreichischen Teamswar kein Erfolg beschieden. Die Wertung des Spiels mit 3:0 für Belgien bleibt daher aufrecht.

Im dritten Durchgang wechselte Warm etwas mehr, es kamen nach zuvor Thomas Tröthann und Alexander Tusch auch Mathäus Jurkovics, Niklas Kronthaler und Florian Ringseis zum Einsatz. Das wohl auch schon in Hinblick auf EM-Spielpraxis für die Partie gegen die Slowaken, deren Ausgang die Entscheidung über den Achtelfinaleinzug stark beeinflussen könnte. Gegen die Belgier ging dann nicht mehr viel, das ÖVV-Team ist mit Deutschland Gruppe-B-Schlusslicht.

Österreich unterliegt Belgien: Stimmen

Michael Warm (Teamchef): "Wir sind schwer ins Spiel gekommen, der zweite Satz war okay. Es war von Anfang an klar, die Idee, mit ganz viel Risiko reinzugehen. Wenn das aufgeht, dass wir die Aufschläge treffen, können wir sie ein bisschen zum Nachdenken bringen. Im traditionellen Spiel zeigt sich aber sonst der Klasseunterschied, der da ist. Morgen müssen wir das Spiel anders anlegen, weil da ist der Klassenunterschied nicht so groß wie heute. Bei den Slowaken können wir im Tempo besser mitspielen, da werden wir auch anders aufschlagen. Ich bin auch froh, dass jeder noch die Möglichkeit hatte, aufzuschlagen. Es ist wichtig zu sehen, wie der Arm doch schwer wird, wenn man da steht. Das haben wir hinter uns. Ich glaube, dass uns das voranbringen wird."

Maximilian Thaller (Aufspieler): "Wir sind ein bisschen chaotisch gestartet. Ich finde dennoch, wir haben ein sehr gutes Side-Out gespielt. Die aber natürlich noch besser. Die Elemente, in denen sie klar besser waren, waren Verteidigung, Block und Angriff-Aufbau aus der Verteidigung. Da waren sie richtig gut, da haben sie uns überrascht. Wir haben es probiert mit Service-Druck, aber das ist uns nicht ganz aufgegangen. Es wäre ein Wahnsinn gewesen, wenn wir da ein, zwei Sätze gewonnen hätten. So ist es nach Papierform. Aber erstes Spiel im Turnier, jetzt sind wir angekommen und wissen, dass wir mitspielen können."

Peter Wohlfahrtstätter (Mittelblocker, Kapitän): "Wir haben unser Spiel nicht aufziehen können, die haben am Netz super agiert. Aber jetzt heißt es ohnehin schon, auf die Slowaken vorbereiten, weil da können wir jetzt nichts mehr ändern."

Alexander Berger (Annahme/Außenangriff): "Die Niederlage ist bitter, aber noch mehr ärgert mich, dass wir unseren Plan nicht durchgezogen haben. Wir haben so viele Servicefehler gemacht. Das haben wir gewusst, dass das passieren kann. Wenn wir uns ausmachen, voll zu riskieren am Service, dann müssen wir das durchziehen. Wir müssen schauen, dass wir die Slowakei mehr beschäftigen."

 

Volleyball-EM: Stand in der Österreich-Gruppe B

Platz

Team

Sp

S

N

Satz

Punkte

1.

Belgien

1

1

0

3:0

3

.

Serbien

1

1

0

3:0

3

3.

Slowakei

1

1

0

3:2

2

4.

Spanien

1

0

1

2:3

1

5.

Deutschland

1

0

1

0:3

0

.

Österreich

1

0

1

0:3

0