"Keine Ahnung, ich habe gemischte Gefühle. Ich muss es auch selbst erst einmal verdauen. Ich werde jetzt zuerst einmal meine Familie trösten müssen", beschrieb Flock in einer ersten Reaktion gegenüber, wie sie sich fühle. "So ist der Sport, es geht um Hundertstel. Ich habe einfach einen Scheißfehler gehabt vor der dritten (Kurve/Anm.). Das hat mich diesmal echt viel gekostet."
Yarnold wiederholte ihren Olympiasieg von Sotschi 2014. Silber gewann die Deutsche Jacqueline Lölling, Bronze die Britin Laura Deas. Mit einem herausragenden Final-Run in 51,46 Sekunden verbesserte Yarnold den Bahnrekord, den sie am Vortag selbst gesetzt hatte.
Flock: Hauchdünn an der Medaille vorbei
Flock lag als Vierte am Ende 0,64 Sekunden hinter der Siegerin, womit sie hauchdünn an der ersehnten Medaille vorbeischrammte. Es wäre die zweite für den heimischen Skeleton-Verband nach jener für Martin Rettl gewesen, der 2002 in Salt Lake City Silber gewann.
Im Olympic Sliding Centre war die 28-Jährige nach drei Läufen auf Goldkurs gelegen. Mit rund 50 Zentimetern Vorsprung ging die Heeressportlerin ins Finale, dem auch Sportminister Heinz-Christian Strache vor Ort beiwohnte. Nach den ersten beiden Läufen am Freitag war Flock zwei Hundertstel hinter Lölling Zweite gewesen. "Es ist knapp nach vorne und knapp nach hinten", hatte sie da erklärt.
Beim letzten Versuch baute sie allerdings Fehler ein und fiel mit der nur zehntbesten Laufzeit sogar noch aus den Top drei. 3, 2, 1 und 4 - so lauteten die Gesamtplatzierungen von Flock nach jedem Lauf. Bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme 2014 hatte sie den neunten Platz erreicht.
Im Eiskanal waren Österreichs Olympia-Sportler in Südkorea zuvor überaus erfolgreich: Rodler David Gleirscher eröffnete den Reigen an Medaillen mit Gold im Herren-Einzel, die Doppelsitzer Peter Penz und Georg Fischler gewannen Silber, im Mixed-Teambewerb ging Bronze an die um Madeleine Egle verstärkte ÖRV-Mannschaft. Die Rodler feuerten Flock am Samstag tatkräftig an, am Ende musste sie jedoch getröstet werden.
Yarnold sorgte für die erste Goldmedaille für das Vereinigte Königreich in Südkorea. Außerdem ist sie die erste Britin überhaupt, die eine Goldene bei Winterspielen erfolgreich verteidigt hat.
Verblüffend ist die Dominanz der Britinnen im Skeleton, gibt es doch auf der Insel keine einzige Bahn. Seitdem der Sport für beide Geschlechter olympisch ist, seit den Spielen 2002 in den USA, haben britische Frauen jedes Mal mindestens eine Medaille geholt.