Nein, zu Prognosen möchte sich Günter Bresnik nicht hinreißen lassen. Nur so viel: Fernando Verdasco sei ein äußerst schwieriger Gegner für seinen Schützling Dominic Thiem im Viertelfinale des ATP-World-Tour-500-Turniers in Rio de Janeiro. Und vor allem auch ein Mann, der sich gegen Spieler aus den vordersten Reihen der Weltrangliste immer besonders steigere.
Zeugnis darüber kann etwa Alexander Zverev ablegen: Der Deutsche war 2017 als Sieger des ATP-Masters-1000-Turniers in Rom nach Roland Garros gekommen, stand dort aber gegen Verdasco auf verlorenem Posten. Wenn auch bei deutlich unterschiedlichen Bedingungen zu jenen im Foro Italico.
Verdasco rangiert im Moment auf Platz 40 der ATP-Charts, 2009 hat er sein bestes Ranking mit Rang sieben erreicht. Der 34-Jährige spielt nicht mehr jede Woche um den Turniersieg mit, weiß aber gute Gelegenheiten zu nutzen: Im vergangenen Jahr erreichte der siebenfache Turnier-Sieger auf der Tour das Endspiel von Dubai, wo er Andy Murray unterlag.
Nicht komplett dominant
Dominic Thiem andererseits hat gerade ein Event gewonnen, die Argentina Open, wo es im Viertelfinale auch schon zum Aufeinandertreffen mit Fernando Verdasco hätte kommen können. Guido Pella hatte dagegen sportliche Einwände.
Nach einer Woche ohne Satzverlust gäbe es natürlich sehr wenig zu bemängeln, erklärt also Günter Bresnik gegenüber tennisnet. Dennoch: Wer die Trainingsleistungen von Dominic Thiem mit jenen im Match vergleiche, der wisse, dass die österreichische Nummer eins noch Luft nach oben hat. Wenn er ganz kritisch sein möchte, dann fehlt auch noch dieses eine Match, das Thiem von Beginn bis zum Ende dominant durchspiele, so Bresnik. Andererseits habe sich Thiem körperlich als extrem stark gezeigt, auch nach der Reise nach Rio de Janeiro, wo er Dusan Lajovic in Runde eins letztlich sicher im Griff hatte. Und die Strapazen von Buenos Aires doch spüren konnte.
Gegen Verdasco steht die Bilanz im Übrigen bei 0:2: Nach einer Niederlage in Wimbledon 2015 verlor Thiem auch das zweite Treffen im vergangenen Herbst in Paris-Bércy. Die gute Nachricht ist indes: Gegen Guido Pella ist Thiem mit denselben Voraussetzungen ins Jahr 2018 gestartet, gegen den Argentinier steht es mittlerweile 2:2.
Russland ja oder nein?
Unabhängig vom Ausgang des Turniers in Rio de Janeiro stehe der Turnierplan von Dominic Thiem für die kommenden Wochen fest: Selbst bei einem neuerlichen Triumph in der brasilianischen Metropole werde Dominic in der kommenden Woche in Acapulco antreten und keine Pause einlegen, sagte Bresnik. Die darauf folgenden ATP-Masters-1000-Turniere in Indian Wells und Miami sind ohnehin verpflichtend.
In Florida wird Günter Bresnik wieder zu Dominic Thiem stoßen - und dort auch eine Entscheidung treffen müssen - schließlich steht Anfang April das Davis-Cup-Auswärtsspiel in Russland an. Zeit genug, um die Für und Wider einer Teilnahme von Thiem abzuwägen. "Selbst wenn der Davis Cup in Österreich und auf Sand stattfinden würde, fiele die Entscheidung erst zwei Wochen davor", so Bresnik.