Das Turnier in St. Petersburg ist natürlich nicht das erste, bei dem Dominic Thiem seine Pflichten als einer der Topgesetzten wahrnehmen muss. Schon vor dem Start seiner sportlichen Aktivitäten, wohlgemerkt. Mit Alexander Zverev etwa hat sich Thiem in Acapulco auf ein Plateau über die Klippen begeben, mit Karen Khachanov stand in Russland nun eine Stadtbesichtigung mit Bootsfahrt an.
Zeit dafür hat die österreichische Nummer eins reichlich, das Zweitrunden-Match gegen Jan-Lennard Struff ist erst für den Donnerstag terminiert. Struff hat zum Auftakt Andrey Rublev besiegt, das darf man nicht unterschätzen. Aber auch nicht überbewerten, Rublev kämpft seit seiner Rückkehr nach einer Rückenverletzung beinahe ebenso hartnäckig mit sich selbst wie mit dem jeweiligen Gegner,
Thiem führt in der Bilanz
Dreimal haben sich Struff und Thiem bis jetzt getroffen, der Österreicher führt in der Bilanz mit 2:1-Siegen. Den letzten gab es bei den Australian Open 2017, damals eine Affäre über vier Sätze. Die beiden Davis-Cup-Spieler kennen und schätzen sich, haben sich gemeinsam auch schon im Doppel versucht. Weit auseinander liegen die Präferenzen im Fußball: Während sich Dominic Thiem dem FC Chelsea verschrieben hat, hält es Jan-Lennard Struff bekanntermaßen mit dem BVB aus Dortmund.
Für Thiem geht es in erster Linie darum, seinen Platz im Saisonfinale in London abzusichern. Die 250 in St. Petersburg zur Disposition stehenden Punkte machen das Kraut nicht fett, ein kleines Polster Richtung John Isner, den ersten Verfolger Thiems, kann nicht schaden.
Auch wenn der Wimbledon-Halbfinalist und Sieger von Miami im Moment mit anderen Dingen beschäftigt ist als der Reiseplanung in die britische Hauptstadt.
London kein Ziel mehr für Struff
Das ATP-Finale hatte Jan-Lennard Struff auch ins Auge gefasst - allerdings im Paarlauf mit Ben McLachlan. Nach dem überraschenden Einzug in das Halbfinale der Australian Open hatte das deutsch-japanische Doppel Hoffnungen auf einen Platz im Achter-Feld in der O2-Arena geweckt, diese Hoffnungen sind längst perdu.
In St. Petersburg tritt Struff im Doppel an, er versucht sich mit Andre Begemann. Thiem verzichtet auf den Spass, er konzentriert sich auf seinen Soloauftritt. Zwei Turniere hat der 25-jährige Lichtenwörther 2018 schon gewonnen, in Buenos Aires und in Lyon. Ein Erfolg in der Halle fehlt Thiem noch.