Kölner Haie (5) - Grizzly Adams Wolfsburg (6)
Saisonbilanz: 1:3 (2:1 OT, 2:3 n.P., 1:2 OT, 0:3)
Ausgangslage: Während die Haie den packenden Klassiker gegen Mannheim für sich entschieden (4:1, allerdings wurden alle Spiele mit nur einem Treffer Differenz entschieden) und Ex-Trainer Hans Zach so in den Ruhestand schickten, erlebte Wolfsburg gegen Nürnberg eine absolute Achterbahnfahrt. Am Ende stand ein 4:2-Sieg in der Serie - mit einem Torverhältnis von 25:19.
So kommt es zum dritten Mal in den letzten vier Jahren zum Playoff-Duell zwischen Wolfsburg und Köln, das erste Mal aber begegnen sich beide tatsächlich auf Augenhöhe. Während Köln gegen die Adler mit seiner starken Defensive auftrumpfen konnte, stellte Wolfsburg mit Abstand die beste Offensive des Viertelfinals - offenbarte in der Abwehr aber auch große Löcher. Grizzly-Goalie Sebastian Vogl, der in der Hauptrunde noch den besten Gegentorschnitt vorwies und prozentual die meisten Schüsse parierte, kassierte 2,19 Treffer pro Spiel.
Special Teams im Fokus
Kölns Goalie Danny aus den Birken dagegen steigerte sich im Vergleich zur Hauptrunde, wo die Haie hinter Hamburg bereits die zweitbeste Defensive stellten, noch, parierte gegen Mannheim 97 Prozent der Schüsse und kassierte in fünf Spielen nur sechs Gegentore. Aus den Birken erwies sich damit wie schon im Vorjahr als sicherer Rückhalt in den Playoffs und rechtfertigte die Auszeichnung "Torhüter des Jahres".
Ein entscheidender Faktor dürften die Special Teams werden. Während Köln gegen die Adler eine Unterzahl-Statistik von 92,3 Prozent vorweisen konnte, erzielte Wolfsburg in seiner Serie eine Power-Play-Erfolgsquote von 26,3 Prozent. Nur Krefeld war hier gegen Ingolstadt noch besser. Darüber hinaus ist bei den Niedersachsen Stürmer Matt Dzieduszycki seit den Playoffs wieder fit und erzielte im letzten Spiel gegen Nürnberg seinen ersten Treffer, Aleksander Polaczek fällt dagegen der Rest der Saison aus.
Auch Köln muss mit Charlie Stephens auf einen Stürmer bis Saisonende verzichten, der Kanadier muss sich einer Daumen-OP unterziehen. Davon abgesehen aber haben die Haie pünktlich zu den Playoffs ihre Topform gefunden und haben mit dem souveränen Sieg über Wolfsburg im Vorjahres-Halbfinale die jüngere Geschichte auf ihrer Seite. Trainer Uwe Krupp will von all dem natürlich nichts wissen: "Es wird der Trainer Meister, der am wenigsten quatscht."
Players to watch: Wenn die Defensive der Haie dem Wolfsburger Druck standhalten soll, wird das maßgeblich von Danny aus den Birken sowie Verteidiger Andreas Holmqvist abhängen. Vor allem der Kölner Goalie, der in der Hauptrunde statistisch schon zu den sechs besten Torhütern der Liga gehörte, muss seine Form auch in der zweiten Playoff-Serie der Saison wahren.
Bei Wolfsburg dagegen steht auf den ersten Blick natürlich die Offensive im Fokus - mit Tyler Haskins, Sebastian Furchner und Marco Rosa haben die Niedersachsen drei der sieben Playoff-Topscorer in ihren Reihen. Doch auch Goalie Sebastian Vogl, der in der Hauptrunde mit 1,89 Gegentoren pro Spiel und einer Save Percentage von 93,7 Prozent die ligaweiten Topwerte vorweisen konnte, muss sich wieder steigern.
Stimmen:
Andreas Homqvist (Verteidiger, Kölner Haie, im "Kölner Express"): "Gegen Wolfsburg wird es bestimmt dreckiger, und sie laufen alle unheimlich viel. Ich denke, die Serie wird wesentlich anstrengender."
Vincenz Mayer (Stürmer, Grizzly Adams Wolfsburg): "Wir müssen weiter unser Spiel machen. Dann haben wir gegen die Haie eine Chance."
Prognose: Es deutet sich eine interessante, packende Serie auf Augenhöhe an. Die Haie müssen zeigen, dass sie mit dem aggressiven Wolfsburger Pressing klarkommen, auf der anderen Seite gilt es für die Niedersachsen zu beweisen, dass sie die Kölner Beton-Abwehr überwinden können. Beide Teams gaben sich im Vorfeld giftig und motiviert, Kölns effiziente Defensive bringt die Haie am Ende aber über sieben Spiele erneut ins Finale.
Tipp: 4:3 Köln
Seite 1: Hamburg Freezers (1) - ERC Ingolstadt (9)
Die Playoffs im Überblick