Senna setzte sich im Kampf um den freien Platz gegen seinen Landsmann Rubens Barrichello und Sutil durch, der nach seinem Aus beim Force-India-Team zuletzt immer wieder mit Williams in Verbindung gebracht worden war. Seine Zukunft in der Motorsport-Königsklasse ist damit weiter offen.
Für Sutils Berater Manfred Zimmermann kommt die Nachricht allerdings nicht überraschend. "Das wirft unsere Planungen überhaupt nicht durcheinander, weil Williams seit Mitte Dezember kein Verhandlungspartner mehr von uns ist", sagte Zimmermann der Nachrichtenagentur dapd. Die Absage spiele deshalb für die Zukunftsplanungen Sutils keine Rolle.
Zug für Sutil noch nicht abgefahren
Der Zug in der Formel 1 ist für Sutil aber noch nicht ganz abgefahren, laut Zimmermann gebe es noch Optionen für Sutil, der sein Cockpit bei Force India nach seiner stärksten Saison an Nico Hülkenberg verlor. "Wir konzentrieren uns auf einen Interessenten", sagte Zimmermann. Nach jetzigem Stand ist zumindest in der Formel 1 offenbar nur noch ein Cockpit bei Außenseiter HRT für die neue Saison frei.
Abseits der Strecke muss sich der 29-Jährige zudem vom 30. Januar an vor dem Münchner Amtsgericht verantworten. Sutil war von dem luxemburgischen Geschäftsmann Eric Lux angezeigt worden, weil Sutil ihn am 17. April des vergangenen Jahres in einer Edel-Diskothek nach dem Großen Preis von China in Schanghai bei einem Streit mit einem Glas am Hals verletzt hat. Der Deutsche bestreitet allerdings, Lux mit Absicht verletzt zu haben.
Sennas Rückkehr in die Vergangenheit
Freude herrschte hingegen im Lager von Bruno Senna. "Ich fühle mich privilegiert, dass mich Williams als einer seiner Rennfahrer ausgewählt hat", sagte Senna, der neben Pastor Maldonado (Venezuela) in der kommenden Saison für Williams um WM-Punkte fahren wird. "Das Team hat ein großes Erbe und ich hoffe, dass ich dabei helfen kann, ein gutes Kapitel in der Teamgeschichte zu schreiben."
Für Senna, Neffe des 1994 tödlich verunglückten dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Ayrton Senna, ist das Engagement bei Williams eine Rückkehr in die glorreiche Vergangenheit seines Onkels, der selbst für Williams fuhr. "Einige wenige, die noch heute im Team arbeiten, haben bereits mit Ayrton zusammengearbeitet", sagte Senna.Teamchef Frank Williams sagte, Bruno Senna habe bisher in der Formel 1 keine echte Chance gehabt zu zeigen, was in ihm stecke. In den umfangreichen Auswahltests bei Williams habe er sich bewährt. "Nun freuen wir uns darauf, sein Talent in unserem Rennwagen zu sehen." Senna wird bereits am 9. Februar bei Testfahrten in Jerez für Williams debütieren. Das erste reguläre Rennen der WM-Saison 2012 steht am 18. März in Australien auf dem Programm.
Die Termine der Formel-1-Saison 2012