Lotus: 404 Testrunden - Bestzeit: 1:18,419 Minuten (Romain Grosjean, Platz 2)
Die meisten Testrunden von allen, die mit Abstand schnellste Zeit in einem 2012er Auto, Bestzeit von Kimi Räikkönen am ersten Tag. Wie 2011 ist Lotus auch diesmal wieder der Gewinner der Wintertests. Zumindest bis jetzt haben wir einen Geheimtipp. Experten und Konkurrenten loben die Straßenlage des neuen Autos in höchsten Tönen und zeigen sich ehrlich beeindruckt von Grosjean und von Rückkehrer Räikkönen. Mark Webber zählt den Iceman sogar schon jetzt zu Sieganwärtern für den Saisonstart.
So gut das Auto bisher läuft, so gewarnt werden die Verantwortlichen aber auch sein. Denn 2011 folgte nach einem bärenstarken Saisonstart der rasante Abstieg.
Grosjean: "Das Auto ist einfach zu fahren und in jeder Phase berechenbar. Vor allem in schnellen Kurven. Selbst wenn du mal über das Limit hinausgehst, lässt es sich einfach wieder einfangen. Ich kann diesem Auto vertrauen, ja ich kann mit ihm spielen."
Force India: 308 Testrunden - Bestzeit: 1:19,772 Minuten (Paul di Resta, Platz 12)
Sowohl die Zeiten als auch die Anzahl der Testrunden (Platz sieben) waren Durchschnitt. Der deutsche Rückkehrer Nico Hülkenberg hatte das Pech, sein Comeback auf den letzten Testtag verschieben zu müssen, nachdem Testfahrer Jules Bianchi am Donnerstag das Auto bei einem Crash demoliert hatte. Seine Bestzeit reichte am Ende für Rang 14 in der Gesamtwertung.
Trotz dieser Probleme ist der durchwachsene Start von Force India aber deutlich besser als der Start ins Vorjahr, als man dem Team schon einen Absturz auf Lotus- und Virgin-Niveau prophezeite. Das neue Auto scheint eher an die starken Leistungen der zweiten Saisonhälfte 2011 anzuknüpfen.
Hülkenberg: "Wir haben eine gute Basis. Natürlich gibt es hier und da noch Sachen, die wir verbessern können und müssen. Generell bin ich aber zufrieden."
Di Resta: "Wenn wir vergleichen, wo wir vergangenes Jahr um diese Zeit standen und wo wir jetzt stehen, dann ist das ein massiver Schritt in die richtige Richtung. Ich denke, wir können mit dem, was wir erreicht haben, ziemlich zufrieden sein."
Sauber: 297 Testrunden - Bestzeit: 1:19,770 Minuten (Sergio Perez, Platz 11)
Mitten in der Testwoche hat Sauber das Heck seines Autos völlig verändert. Vor allem der Auspuff ist völlig neu konstruiert - und zwar so, dass die Abgase nicht nur wie bei vielen anderen den unteren Teil des Heckflügels anströmen, sondern auch auf Umwegen in den Diffusor gelangen. Es darf angenommen werden, dass auch andere Teams das Heck ihrer Autos noch ähnlich modifizieren werden.
An den letzten Testtagen, an denen das neue Heck eingesetzt wurde, war in der Tat eine signifikante Zeitenverbesserung bei Perez und bei Kamui Kobayashi (13.) auszumachen. Das Auto scheint mutiger zu sein als der Vorgänger und verspricht, zumindest kein schlechter Wurf zu sein.
Kobayashi: "Das Auto ist in diesem Jahr viel schneller. Ich habe das Gefühl, das Auto ist trotz des Wegfalls des angeblasenen Diffusors ähnlich wie das Vorjahres-Auto. Aber die Rundenzeiten sind deutlich besser."
Toro Rosso: 316 Testrunden - Bestzeit: 1:19,587 Minuten (Daniel Ricciardo, Platz 8)
Die beiden Neulinge Ricciardo und Jean-Eric Vergne (9.) sind bis auf eine Hundertstel die gleiche Wochenbestzeit gefahren und haben damit gezeigt, dass sie sich ein heißes Duell liefern werden.
Obwohl die Hakennase des Autos vergleichweise konservativ ausgefallen ist und das Team schon erklärt hat, in diesem Bereich noch nachbessern zu wollen, waren die Testzeiten überraschend gut.
Ähnlich wie in der Vorsaison machte Toro Rosso von sich reden, allerdings ging der Saisonstart 2011 dann mächtig in die Hose. Von daher muss man vor zu großem Optimismus warnen.
Vergne: "Ein Fahrer merkt sofort, ob er ein gut balanciertes Auto hat, und für mich sieht es ziemlich gut aus. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gute Basis haben. Aber es ist kompliziert, uns mit anderen Teams zu vergleichen. Wir können im Vergleich mit den anderen ebenso gut ein tolles Auto haben wie ein schreckliches."