Nico Rosberg macht in Bahrain da weiter, wo er in China aufgehört hat. In 1:32,816 Minuten furh er mit großem Vorsprung die Tagesbestzeit. Er war fast eine halbe Sekunde schneller als Mark Webber im Red Bull. Sebastian Vettel belegte im zweiten Bullen Rang drei.
Damit hat Red Bull nach den Problemen der ersten Rennen ein Lebenszeichen von sich gegeben. Die Strecke in Bahrain scheint dem Auto besser zu liegen. Das machten vor allem die Long-Run-Zeiten deutlich, die deutlich besser waren als die von Mercedes und McLaren.
Vettel: "Haben unsere Lektionen gelernt"
"Wir haben unsere Lektionen in China gelernt und diese Lehren mit hierher genommen. Wir haben also einen Schritt nach vorne gemacht", sagte Vettel. "Favoriten sind an diesem Wochenende aber andere."
Im Qualifying werden Vettel und Webber gegen Mercedes aller Voraussicht nach keine Chance haben. Michael Schumacher wurde zwar am Freitag nur Fünfter, er bekam seine schnellste Runde auf weichen Reifen aber nicht hin.
Rosberg und Schumacher warnen vor Reifenproblemen
"Es ist schön, mit wenig Benzin ganz vorne zu sein, aber dass wir unter diesen Bedingungen stark sind, wussten wir auch vorher", sagte Rosberg und mahnte ungewohnt deutlich: "Die Überhitzung der Reifen ist hier so schlimm wie vielleicht noch nie zuvor."
Ähnlich äußerte sich Teamkollege Schumacher: "Die Reifen sind ein riesiges Thema, weil sie sich auflösen wie nichts. Aber zum Glück haben das Problem alle. Es wird noch ein wenig besser werden, also lasst uns sehen, wie viele Reifen wir im Rennen brauchen."
Hamilton: Erst Bestzeit, dann Probleme
Vor Schumacher landete Lewis Hamilton im McLaren, der allerdings seine Bestzeit schon am Vormittag fuhr. Im 1. Training noch Schnellster, baute McLaren an seinem Auto in der Pause offenbar in die falsche Richtung. Hamilton war ebenso wie Teamkollege Jenson Button unzufrieden mit dem Auto und fiel nicht mehr positiv auf.
"Das Auto verhält sich hier völlig anders als auf den drei Strecken zuvor. Der Abstand zur Spitze ist im Moment recht groß. Mercedes und Red Bull sehen auf eine Runde schnell aus. Aber ich denke nicht, dass unser Rückstand auch im Rennen so groß sein wird", sagte Button.
Bei Ferrari konnte von positiv auffallen ebenfalls keine Rede sein. Fernando Alonso und Felipe Massa hatten 1,6 und 2,1 Sekunden Rückstand auf Rosbergs Bestzeit. Vor allem Alonso haderte mit den weichen Reifen. Vielleicht setzt er sogar auf eine alternative Quali-Strategie und startet das Rennen auf den Medium-Pneus.
Force India verzichtet auf 2. Training
Für den Aufreger des Tages sorgte Force India. Das Team überraschte zunächst dadurch, schon im ersten Training die weichen Reifen zu testen. Paul di Resta wurde dadurch Dritter, Nico Hülkenberg Fünfter.
Doch die Erklärung folgte wenig später. Das Team hat sich entschlossen, nicht am zweiten Training teilzunehmen und vorzeitig von der Strecke abzureisen. Da halfen auch besänftigende Worte von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nicht.
Offiziell gab das Team von Nico Hülkenberg an, aus "organisatorischen Gründen" früher abgereist zu sein. Im Klartext hieß das aber, dass die Teammitglieder nicht im Dunkeln zurück ins Hotel fahren wollten.
Ecclestone: "Ich kann dieses Rennen nicht absagen"
Nachdem im Vorfeld des Rennens ein Teambus mitten in die Krawalle in Manama hinein geraten war, wollte man kein weiteres Risiko eingehen. Ein kompletter Boykott des Rennwochenendes steht aber nicht zur Debatte. "Für uns geht es vor allem um das Wohlergehen all unserer Mitarbeiter", sagte der stellvertretende Teamchef Bob Fernley. "Wir wussten alle, dass es ein kleines Risiko sein würde, hierher zu reisen, aber ich bin der Meinung, dass es vertretbar ist."
Ecclestone reagierte genervt und bot dem Team sogar an, es persönlich ins Hotel zu fahren. Zum generellen Thema Sicherheit und Krawalle sagte er: "Ich kann dieses Rennen nicht absagen. All dies hat nichts mit uns und nichts mit dem Rennen zu tun. Wir sind hier. Wir haben eine Vereinbarung, um hier zu sein. Die nationale Sportbehörde des Landes kann die FIA bitten, wenn sie das Rennen absagen will."