Der von der Staatsanwaltschaft in den Raum gestellte Vorwurf der Bestechung wurde von dem früheren Banker damit zumindest nicht erhärtet.
Er habe mit Ecclestone "zu keinem Zeitpunkt darüber gesprochen, welchen Zweck die an mich geflossenen Zahlungen hatten", führte Gribkowsky aus.
Der ehemalige Risikovorstand der BayernLB soll laut Anklage von Ecclestone bestochen worden sein. Der Brite (83) soll mit den Zahlungen, die unstrittig sind, dafür gesorgt haben, dass die Bank ihre Formel-1-Anteile an einen ihm genehmen Investor (CVC) verkaufe.
Auf die Frage des vorsitzenden Richters Peter Noll, wofür er denn das Geld kassiert habe, antwortete Gribkowsky: "Ich habe diese Frage nie gestellt, darüber ärgere ich mich bis heute, wie Sie sich möglicherweise vorstellen können. Ich hätte sie stellen müssen, das ist mir heute klar."
Ecclestone zweifelt Glaubhaftigkeit an
Gribkowsky (56) war von Noll wegen der Annahme des Geldes zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Ecclestones Anwälte hatten zu Beginn des dritten Verhandlungstages vor dem Landgericht München erneut versucht, die Glaubwürdigkeit des Haupt-Belastungszeugen Gribkowsky in Zweifel zu ziehen.
Dieser tat mit teilweise vagen Aussagen sein Übriges, um dieser Strategie zum Erfolg zu verhelfen. Richter Noll unterbrach Gribkowskys Ausführungen mehrfach mit Sätzen wie: "Das ist für mich nicht nachzuvollziehen..."
Der Prozess ist mit weiteren 23 Verhandlungstagen noch bis Mitte September angesetzt, weitere 38 Zeugen sollen vernommen werden.