"Ganz dünne Persönchen": Carrie Schreiner sieht keinen Nachteil für Frauen in der Formel 1

SID
carrie-schreiner-1600
© imago images

Die deutsche Rennfahrerin Carrie Schreiner sieht die physischen Voraussetzungen von Frauen nicht als Nachteil im Kampf um ein Formel-1-Cockpit. "Schaut man sich die Formel-1-Fahrer genauer an, sind das ganz dünne Persönchen. Denen traut man auf den ersten Blick auch nicht zu, dass sie so dicke Autos fahren können", sagte Schreiner dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Cookie-Einstellungen

Es liege "nicht an der Physis", bekräftigte die 25-Jährige: "Ist das Talent vorhanden und wird entsprechend viel Arbeit reingesteckt, können Frauen das auf jeden Fall schaffen. Es ist selbst für die besten Männer sehr schwer, in die Formel 1 reinzukommen. Deswegen ist es umso schwieriger, wenn es sowieso wenige Frauen gibt, genau diejenige zu finden, bei der alles passt: extremes Budget, extremes Talent und die körperlichen Voraussetzungen."

Schreiner, die vom Traditionsrennstall Sauber unterstützt wird, glaubt fest daran, dass in absehbarer Zukunft wieder eine Frau in einem Formel-1-Wagen sitzen wird - so wie die bislang letzte F1-Pilotin Lella Lombardi aus Italien vor fast 50 Jahren. "Die Chancen werden immer größer, vielleicht schafft es in den nächsten fünf, zehn Jahren eine", hatte die gebürtige Völklingerin zuletzt dem SID gesagt.

Schreiner startet in diesem Jahr zum zweiten Mal in der F1 Academy - einer 2023 ins Leben gerufenen Rennserie, die Frauen näher an den Grand-Prix-Zirkus heranführen soll. Anders als im Vorjahr finden die Rennen im Rahmenprogramm der Formel 1 statt. Schreiner hofft zudem auf mehr Berichterstattung, um die Sichtbarkeit von Pilotinnen zu erhöhen.

"Es wäre auch cool, wenn es eine Serie wie 'Drive to Survive' von Netflix nur in Bezug auf Frauen im Motorsport gäbe. Dann wäre das Interesse bestimmt groß. So ähnlich wie bei der Fußball-Europameisterschaft, danach haben ganz viele Mädchen angefangen, Fußball zu spielen. Und wenn es immer mehr gibt, sind die Chancen auch höher, dass mehr gut sein können", sagte sie.

Artikel und Videos zum Thema