Der ehemalige Formel-1-Pilot Marc Surer glaubt, dass die Entscheidung von Ferrari, sich von Carlos Sainz zu trennen und stattdessen Lewis Hamilton unter Vertrag zu nehmen, ein Fehler war.
"Ich würde sagen: 'Ja'", erklärte der Schweizer formel1.de auf die Frage, ob für die Scuderia Sainz im Vergleich zu Hamilton für das kommende Jahr die bessere Wahl gewesen wäre. "Wenn Hamilton kommt, ist das sicherlich im ersten Moment eine sehr positive Geschichte, aber langfristig ist das die falsche Entscheidung."
Das Hauptproblem sieht Surer beim siebenfachen Weltmeister in dessen schon fortgeschrittenem Alter von 39 Jahren. Hamilton "würde nicht schneller mit dem Alter" werden. "Du wirst vielleicht erfahrener, hast im Rennen vielleicht ein paar Tricks drauf, aber der reine Speed geht verloren. Deswegen bin ich überzeugt, dass Hamilton nicht mehr so schnell ist, wie er mal war."
Im Umkehrschluss präsentiere sich Sainz in dieser Saison, vor allem aber in den vergangenen Rennen, sehr stark. Surer traut dem seiner Meinung nach unterschätzten Spanier sogar den ganz großen Schritt zu. "Ich traue Sainz durchaus zu, dass er irgendwann Weltmeister wird, da er auch mit Kompromissen leben kann und dann immer noch pfeilschnell ist, wenn das Auto nicht perfekt funktioniert. Das sind die Fahrer, auf die man eigentlich über das Jahr gucken muss."
Hamilton und Sainz ohne Chancen auf den Titel 2024
Ferrari hatte Anfang des Jahres überraschend die Verpflichtung Hamiltons für 2025 bekanntgegeben. Der britische Rekordweltmeister wird ab dem kommenden Jahr zusammen mit Charles Leclerc für die Scuderia an den Start gehen.
Sainz' auslaufender Vertrag wurde hingegen nicht mehr verlängert. Der Spanier bleibt der Formel 1 allerdings erhalten, er wechselt zu Williams.
In der Fahrer-WM haben weder Hamilton noch Sainz noch Chancen auf dem Titel. Der Ferrari-Pilot steht bei noch vier ausstehenden Rennen mit 240 Punkten auf Rang fünf, Hamilton liegt im Mercedes mit 189 Zählern nur einen Platz dahinter.
