DFB-Futsalteam mit Rückenwind

SID
Deutschlands Futsal-Team setzte sich gegen Englnd durch
© getty

Premiere mit Partystimmung: Das erste Länderspiel der deutschen Futsal-Nationalmannschaft mit einem 5:3-Sieg in Hamburg gegen England soll die Initialzündung auf dem weiten Weg an die internationale Spitze sein.

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Die noch überschaubare Fanszene jubelte, Präsident Reinhard Grindel applaudierte und DFB-Trainer Paul Schomann hatte Herzrasen - der 5:3-Premierensieg der neuen deutschen Futsal-Nationalmannschaft in Hamburg gegen England ging mit einer fröhlichen Party fast nahtlos in eine dritte Halbzeit über.

Für Grindel hatte sich die Stippvisite in seiner Geburtsstadt nach eigenem Bekunden mehr als gelohnt: "Das war Werbung für den Futsal, so darf es weitergehen." Und auch Schomann war nach seinem Debüt als Nationaltrainer mehr als erleichtert. "Mein Herz pochte schon mehr als sonst, aber Hauptsache, dass die Premiere gelungen ist", sagte der 65-Jährige.

Schließlich ist der Futsal, der seit Jahrzehnten rund um den Globus gepflegt wird, ausgerechnet beim DFB als weltgrößtem Einzelverband noch ein zartes Pflänzchen, das gehegt werden will. Umso wichtiger war der Sieg gegen die Gäste, die im Hallenfußball zur europäischen Mittelklasse gezählt werden.

Die Hauptrolle an diesem geschichtsträchtigen Tag spielte Timo Heinze. Der Mannschaftskapitän erzielte in der achten Minute als erster deutscher Futsal-Nationalspieler ein Tor und zehrte von dieser ganz persönlichen Euphorie auch noch weit nach dem Schlusspfiff.

"Noch fehlt eine Fankultur"

"Mein Körper hat nur noch Glückshormone ausgeschüttet", berichtete der Psychologiestudent, der einst mit den Weltmeistern Mats Hummels und Philipp Lahm bei Bayern München im Nachwuchsbereich kickte, anschließend mit leuchtenden Augen. Heinze vergaß aber auch das Relativieren nicht: "England ist keine Futsal-Macht, wir haben noch viel aufzuholen."

Schon am Dienstag wird sich an gleicher Stelle gegen denselben Gegner erweisen, ob der Premieren-Erfolg mehr als Anfängerglück war. Und ob die Halle mit knapp 2100 Zuschauern erneut ausverkauft sein wird. "Noch fehlt eine Fankultur", sagte Ehrengast Horst Hrubesch, olympischer Silbertrainer bei den Spielen von Rio de Janeiro.

Auf dem wahrscheinlich noch zu langen Weg zur EM-Endrunde 2018 in Slowenien war die Partie in der Hansestadt aber zumindest der erste kleine Schritt. Erstmals richtig ernst wird es für die Schomann-Schützlinge im Januar 2017, wenn es in Riga gegen Gastgeber Lettland, Estland und Armenien um das Erreichen der zweiten EM-Qualifikationsrunde geht. Dafür muss an der Ostsee der Gruppensieg her.

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