Großkreutz soll bei der 1:4-Niederlage seines Klubs in Richtung der gegnerischen Ersatzbank gerufen haben: "Haltet die Fresse und geht morgen arbeiten."
Marc Borgmann, Pressesprecher des TSV Victoria Clarholz, schilderte den Vorfall in einem Facebook-Post und bedankte sich für den "Sonderschub an Motivation".
Die "Ersatzbank des schönen Dorfes Clarholz" mit diesen Worten zu pushen sei "großes Tennis eines deutschen Weltmeisters", ergänzte Borgmann. "Mehr möchte ich dazu auch nicht schreiben, da der Abend nicht mehr so lang ist und morgen die Arbeit ruft", schrieb Borgmann und fügte noch lachende Emojis an. Zudem richtete er noch Worte an Großkreutz: "Erhol Dich morgen gut von den anstrengenden 90 Minuten heute."
Bövinghausens Trainer Sebastian Tyrala sah die ganze Sache entspannt. "Das muss man alles nicht so hoch hängen. Man muss auch sehen, was Kevin selbst die ganze Zeit abbekommt. Da ist es fast normal, dass er mal einen Spruch zurückdrückt. Das ist nicht nötig, und er selbst hat das auch überhaupt nicht nötig, aber mit Überheblichkeit hat das gar nichts zu tun", wurde der Ex-Profi bei FuPa.net zitiert.
Auch Borgmann selbst glättete später die Wogen. "Ich hoffe, Kevin nimmt mir den Post nicht übel. Wir können uns gerne auch mal bei einem Getränk in einer seiner Lokalitäten dazu austauschen", sagte er der Bild.
Clarholz' Sportlicher Leiter Frank Scharpenberg sah es ähnlich: "Ich mag Menschen, die Emotionen zeigen. Ob das jetzt zu viel war oder nicht, will ich gar nicht bewerten. Man sollte jedenfalls nicht alles auf die Goldwaage legen, deshalb ist sowas für uns nach 90 Minuten wieder abgehakt."
2014er-Weltmeister Großkreutz spielt seit Januar 2021 für den TuS Bövinghausen in der Oberliga Westfalen. Dort belegt sein Team aktuell den zweiten Tabellenplatz.