Ex-Profi Andreas Biermann hat sich von seiner vermeintlichen Kritik am Bundesligisten FC St. Pauli distanziert und will die in Folge des Betrugs-Geständnisses seines ehemaligen Mannschaftskollegen Rene Schnitzler getätigten Aussagen nicht als Vorwurf in Richtung der Hamburger gewertet wissen.
"Ich habe niemals behauptet oder angedeutet, dass jemand vom FC St. Pauli irgendeine Mitschuld an der Entstehung der Spielsucht von Schnitzler trägt - bzw. an meiner Krankheit, der Depression", wird der 30-Jährige auf St. Paulis Klub-Homepage zitiert.
"Kein Mitarbeiter des FC St. Pauli konnte von beiden Krankheiten etwas wissen. Und so habe ich niemandem etwas vorzuwerfen", erklärte Biermann weiter: "Was ich lediglich eingeräumt habe, ist, dass das Pokerspiel durchaus ein ständiges Freizeitthema für viele unserer Spieler war. In welchem Rahmen freilich einige Spieler in ihrer Freizeit spielen, kann ein Verein nicht kontrollieren." Er wolle sich bei seinem Ex-Klub "aufrichtig für die entstandenen Irritationen entschuldigen".
Missverständliche Aussagen gingen voraus
Im Spiegel hatte sich Biermann zuvor mindestens missverständlich geäußert und gesagt, dass die Profis vom Verein aufgrund von Sponsoren-Verpflichtungen regelmäßig "zum Pokern" geschickt worden waren. "Da kann der Verein sich nicht aus der Verantwortung herausziehen und behaupten, man habe nichts gewusst", wurde Biermann in dem Nachrichtenmagazin zitiert. St. Pauli hatte diesen vermeintlichen Vorwürfe anschließend entschieden zurückgewiesen.
Biermann ist seit dem Ende seines Vertrages bei St. Pauli im Juni 2010 ohne Klub. Der derzeit ebenfalls vereinslose Schnitzler hatte in der vergangenen Woche gestanden, 100.000 Euro von einem Wettpaten angenommen zu haben, um fünf Spiele des FC St. Pauli zu verschieben. Allerdings bestreitet der Stürmer, eines der betreffenden Zweitliga-Spiele im Jahr 2008 auch tatsächlich manipuliert zu haben.