"Manchmal spricht er drauflos und verletzt dabei Menschen. Er blamiert und beschämt teilweise Spieler und Mitmenschen in der Öffentlichkeit oder der Kabine", sagte der Ex-Bayer der "Bild am Sonntag".
Lucio war 2009 nach fünf Jahren in München zu Inter Mailand gewechselt, wo er auf Anhieb Meisterschaft, Pokal, die Champions League und die Klub-WM gewann.
"Er verliert manchmal die Nerven"
Lucio warf Hoeneß zudem dessen bisweilen aufbrausende Art vor. "Er verliert manchmal die Nerven. Bei (Vorstandschef Karl-Heinz) Rummenigge war das anders. Wenn er mir etwas zu sagen hatte, rief er mich zu sich. Das ist die beste Art, jemanden zu kritisieren. So bringt man Respekt entgegen. Hoeneß ließ diesen Respekt vermissen, wenn er es vor allen tat", sagte der 32-Jährige.
Lucio berichtete außerdem von einem Zwischenfall nach einem Spiel, als er sich in der Kabine vor versammelter Mannschaft von Hoeneß kritisieren lassen musste. In Mailand könne sowas nicht passieren, betonte der Abwehrspieler, er habe zu Inter-Präsident Massimo Moratti ein viel besseres Verhältnis.
"Moratti ist entspannt, Hoeneß nicht." Dennoch meinte Lucio, er habe "nur gute Erinnerungen an Bayern und hätte kein Problem, zurückzukehren. Wenn Bayern mich bräuchte und Inter mich nicht mehr haben will, würde ich zurückkommen."
Im Achtelfinale der Champions League trifft Lucio mit Inter auf die Bayern (23. Februar/15. März). "Es wird schwer. Bayern hat das Zeug, die Champions League zu gewinnen. Sie sind stark, kämpfen bis zum Schluss", sagte Lucio.