MITTELFELD OFFENSIV (RM - OM - LM)
Gesetzt: Arjen Robben (RM), Franck Ribery (LM). Robben ("Fühle mich sehr wohl, sehr fit") trainiert bei seiner ersten Sommervorbereitung mit dem FCB wie ein Berserker, macht Extra-Übungen und verlässt den Trainingsplatz stets als Letzter. Ribery hat den Spaß wiederentdeckt. "Es war zwei Jahre lang sehr schwer", ließ er durchblicken. Der linke Mittelfeldspieler war am Oberschenkel lädiert und kam erst ab Dienstag voll im Mannschaftstraining zum Zuge, machte bei den Übungen aber schon einen spritzigen Eindruck. Bleiben beide bis Saisonstart fit, darf sich die Liga in Acht nehmen.
Chancen verbessert: David Alaba, Toni Kroos, Bastian Müller. Heynckes hält von den Talenten sehr viel, auch wenn die drei natürlich unterschiedlich weit sind. Alaba will der Trainer trotz Hoffenheimer Leih-Avancen unbedingt behalten. "Er hat einen Riesenschub nach vorne gemacht", sagte der Coach über den 19-Jährigen, den er als Konkurrent für Ribery im linken Mittelfeld sieht. Alaba sprühte im Training vor Energie, muss aber noch mehr Durchsetzungskraft und Konstanz entwickeln. Im Trentino-Test bekam er zunächst den Vorzug vor Ribery, bereitete zwei Tore vor und traf einmal den Pfosten.
Toni Kroos kam derweil überraschend drahtig aus der Sommerpause zurück. "In Leverkusen kam ich einmal mit zwei Kilo mehr aus dem Urlaub, das passiert mir nicht noch mal", so der 21-Jährige, der sich während des Trainings aber auch Auszeiten nahm. Heynckes sieht ihn eher auf einer der Offensivpositionen als auf der Sechs und erwartet nun endlich den Durchbruch: "Die körperliche Verfassung ist bei ihm das A und O - dass er malocht und einen Zahn zulegt. Er muss seine Chance beim Schopfe packen." Im Testspiel gelangen Kroos zwei Tore in 62 Minuten Einsatzzeit.
Den 19 Jahre alten Bastian Müller hatte Heynckes als 20. Feldspieler mit ins Trainingslager genommen, um den Kader aufzufüllen. Der Mittelfeldspieler, der kommende Saison in der Regionalliga zum Einsatz kommen wird, bekam wie Köz ein Extra-Lob von Heynckes: "Er ist sehr fleißig, laufstark und auch an der Pille ganz gut. Er macht das prima." Auch wenn es noch nicht dauerhaft für den Profi-Kader reicht: In Heynckes' Notizbuch steht der Blondschopf schon mal.
Zulegen muss: Thomas Müller. Der Nationalspieler bekam nach fünf harten Trainingseinheiten muskuläre Probleme, setzte am Mittwoch mit einer Adduktorenverhärtung aus und verpasste so das erste Testspiel. Gegen Katar in der ersten Hälfte eingesetzt und mit einem Tor erfolgreich, ansonsten aber unauffällig. Dass die Konkurrenz nicht schläft, weiß Müller selbst. Angst, seinen Stammplatz zu verlieren, hat er aber nicht: "Es wird bei Bayern immer Konkurrenzkampf geben. Man muss Leistung bringen und dann spielt man auch. Wenn nicht, dann nicht."