"Das Niveau der Entscheidungen ist sehr unterschiedlich. Spieler wollen keine Bevorzugung. Sie wollen nur Gleichbehandlung. Und da passt das Maß in vielen Fällen nicht", sagte der ehemalige WM-Schiedsrichter in einem Interview mit "news.de".
Auch Lutz Michael Fröhlich, Abteilungsleiter Schiedsrichter beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), beklagt die unterschiedliche Auslegung einiger Szenen und nimmt als Beispiel die Rote Karte gegen Nationalspieler Andre Schürrle von Bayer Leverkusen in der Nachspielzeit des rheinischen Derbys am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Köln (1:4).
Schürrle war in der ersten Halbzeit vom Kölner Lukas Podolski grob gefoult worden. "Die Rote Karte gegen Schürrle war als konsequente Bestrafung korrekt. Bei Podolskis Foul zuvor war jedoch die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben. Wir analysieren das", so Fröhlich. "Entweder bekommen beide Gelb oder beide Rot", ergänzte Heynemann.
Vor der Saison waren die Schiedsrichter vom DFB dazu ermuntert worden, vor allem bei aufmüpfigen Trainern und Ellbogenchecks härter durchzugreifen. Dass das nun dazu geführt habe, dass die Schiedsrichter allgemein schneller zur Karte greifen, bestreitet Fröhlich.
Heynemann appeliert an Schiris
"Es gab keine Regeländerung und keine speziellen Anweisungen. Da hat sich nichts verändert. Dass zum Beispiel Angriffe mit der offenen Sohle in die Knochen eines Gegenspielers voran konsequent geahndet werden, ist korrekt."
Wie der einstige FIFA-Schiedsrichter betont, sei vielmehr "im Moment von den Spielern ein Trend da, dass sie in solchen Situationen zu unachtsam sind". Wenn die Schiedsrichter weiter so konsequent wie bislang die Regel auslegen, hofft Fröhlich, werde sich die Tendenz zum Foul wieder legen.
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