Bayern gewinnt Testspiel mit 6:0

SID
Die Vorbereitung der Bayern läuft bisher rund
© Getty

Scherzbolde sprachen vom ersten Titel, den Bayern München in dieser Saison gewonnen hat. Es war nur die Premiere des "Yingli-Cups", den der Fußball-Bundesligist in der schwülen Hitze von Peking beim 6:0 (3:0) gegen die zweite Garde des chinesischen Erstligisten Beijing Guoan am Dienstagabend für sich entschied - und weitaus bedeutsamer waren die durchaus guten Ansätze, die in dem Spiel sichtbar wurden.

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"Der Konkurrenzkampf ist eröffnet. Und man sieht, dass die Spieler sehr ehrgeizig sind", sagte der komplett verschwitzte Trainer Jupp Heynckes nach dem teilweise recht sehenswerten ersten Auftritt von sechs deutschen Nationalspieler in den eigenen Reihen.

Mario Gomez zählte zu einem der fünf Torschützen beim vierten Sieg im fünften Testspiel. Da allerdings vor 35.000 Zuschauern im "Workers Stadium" auch seine neuen Sturmpartner Claudio Pizarro (43.) und Mario Mandzukic (82.) genauso wie Thomas Müller (77.) und Arjen Robben (10.) trafen, stellte Heynckes zufrieden fest: "Wir sind besser aufgestellt im Vorjahr, gerade im Sturm. Unter Umständen kann ich da auch mal flexibel reagieren."

Heynckes testet Doppelspitze Gomez/Mandzukic

Schon in der zweiten Halbzeit hatte Heynckes nach insgesamt acht Einwechslungen auf die ungewohnte Doppel-Spitze Gomez/Mandzukic umgestellt. "Und ich muss sagen, ich will immer spielen", kündigte Zugang Mandzukic nach seinen ersten Trainingseinheiten und Spieleindrücken mit Konkurrent Gomez an.

Auch die weiteren Nationalspieler Toni Kroos, Jerome Boateng, Holger Badstuber, der wenig geprüfte Manuel Neuer, vor allem aber Torschütze und Publikumsliebling Müller zeigten sich engagiert, obwohl sie sich erst seit Sonntag im Training befinden.

Die Skyline von Peking konnte man bis über das Stadiondach sehen, die Hitze war enorm. Bis zu vier Kilogramm Körpergewicht sollen die vollkommen ausgelaugten Spieler bei ihrem ersten Auftritt in China seit fünf Jahren verloren haben.

"Die klimatischen Verhältnisse sind hart. Und wir haben sehr intensiv trainiert", sagte Heynckes. Am Mittwochmorgen steht nur eine Laufeinheit an, bevor die Reise mittags ins südchinesischen Guangzhou geht. Dort trifft der Rekordmeister am Donnerstag auf Liga-Konkurrent VfL Wolfsburg.

Sammer zufrieden: "Nationalspieler gut in Form"

Außer den zu Hause gebliebenen Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm haben nun alle Kadermitglieder erste Spielpraxis gesammelt: "Und ich muss sagen, die Nationalspieler sind gut in Form", sagte Sport-Vorstand Matthias Sammer zufrieden. Vor allem die schon vier Wochen vor Saisonstart gut harmonierende Flügelzange um den agilen Franck Ribery und Torschütze Robben gibt Anlass für Optimismus. Immer wieder raunten die begeisterten chinesischen Fans bei ansehnlichen Angriffen von "Robbery".

Schon vor dem Stadion lauerten die chinesischen Fans in roten Trikots und schrien "Neuer", "Müller" und "Arjen". Die Zugangsstraßen waren kurz vor Anpfiff ein einziges Verkehrschaos, der Auflauf des Militärs glich einem Staatsempfang. In Rikschas, auf Fahrrädern, in Bussen und unzähligen Autos bahnten sich die einheimischen Fußballfans in der 15-Millionen-Stadt den Weg zum Ort des "Wunders", wie ein Organisator das Spiel bezeichnet hatte.

Angeblich genießt Bayern München in China einen Bekanntheitsgrad von 86 Prozent. "Die jungen Leute hier sind fußballverrückt. Das ist doch toll", sagte Heynckes, bevor der 67-Jährige schnell in die klimatisierte Kabine flüchtete.

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