"Bisher ist es nur ein Malus, man denke nur an die monatelange öffentlich Diskussion", schimpft Hoeneß in der "Sport Bild". Die Promi-Bonus-Diskussion sei angesichts der "Hetzjagd in diesem Zusammenhang ein Witz".
Ausdrücklich wies der ehemalige Manager von Hertha BSC darauf hin, "kein falsches Mitleid" erwecken zu wollen. Dennoch sei sein Bruder auch "nur ein Mensch, der eine Belastbarkeit bis zu einem gewissen Punkt" habe.
Die gesamte Steueraffäre und die kommende Gerichtsverhandlung strapaziere natürlich die gesamte Familie. "Aber wir wissen", so Hoeneß, "dass er in seiner Grundhaltung kein Steuerhinterzieher im klassischen Sinne ist". Er habe eine "Fehleinschätzung begangen, diese aber korrigiert".
"Einfach nur erbärmlich"
Kritik am Verhalten seines Bruders kann der 60-Jährige nachvollziehen. "Nicht zuletzt deshalb, weil Uli manchmal den Fehler gemacht hat, als moralische Instanz aufzutreten." Populistische Angriffe in Talk-Runden oder aus der Politik verurteilt er jedoch. Man werde "dem Menschen Uli Hoeneß nicht gerecht", wenn man "oberflächlich irgendwelche Klischees bedient, die der sehr ernsten Geschichte nicht gerecht werden".
Ganz harte Worte fand Hoeneß für diejenigen, die den tränenvollen und emotionalen Ausbruch von Uli auf der Jahreshauptversammlung des Rekordmeisters anzweifeln. "Es war ihm unglaublich viel wert, sonst hätte er nicht so reagiert", sagte Hoeneß, der Zweifel am Auftritt seines Bruders als "einfach nur erbärmlich" empfindet: "Wer bei diesen Bildern solche Gedanken hat, muss sich über den eigenen Charakter Gedanken machen."
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