"Dass ich alles andere als zufrieden bin, dürfte jedem klar sein. Ich will spielen", sagte Schäfer dem "Kicker". "Das ist eine schwierige Situation für mich, eine ganz neue Erfahrung. Ich lerne gerade viel dazu und versuche weiter, mich aufzudrängen, damit der Trainer mich mit Einsätzen belohnt."
Seine im Oktober getätigte Vertragsverlängerung bis 2017 bereue er "überhaupt nicht" und führte aus: "Das war doch keine spontane Entscheidung, sondern ein bewusster Schritt. Ich habe mit dem VfL eine Vereinbarung über das Karriereende hinaus getroffen." Geplant ist, dass die Identifikationsfigur später im Jugendbereich eingebunden wird.
Plädoyer für Volkswagen und Wolfsburg
Überhaupt brach der gebürtige Münchner eine Lanze für seine zweite Heimat: "Dieser Klub und diese Stadt bieten tolle Bedingungen für mich und für meine Familie. Wir leben sehr gerne hier. Das unterschätzen viele, weil sie noch nie da waren."
Die anhaltende Kritik an der Rolle von Volkswagen für den Klub kann er nicht nachvollziehen: "Wir sind stolz darauf, solch einen Weltkonzern zu haben. VW ist nicht nur Wolfsburg, national und international profitieren so viele Menschen von diesem Unternehmen. Das vergessen viele."
Schäfer begrüßt Konkurrenz im Team
Dass er hinter Ricardo Rodriguez ins zweite Glied gerückt ist, kann Schäfer bei aller Enttäuschung aus sportlicher Sicht sogar nachvollziehen: "Ich darf die Situation nicht nur durch meine eigene Brille sehen, ich muss auch Verständnis für den Trainer aufbringen." Weil die Mannschaft zuletzt erfolgreich war, gebe es "keinen Grund, etwas zu verändern".
Auch die gewachsene Konkurrenzsituation im Mittelfeld durch die Verpflichtung von Kevin de Bruyne begrüßt der Linksfuß: "Es ist super, wenn solche Spieler kommen. Jeder muss sehen: Sollten wir wieder international spielen, erhöht sich für jeden die Chance, auf seine Einsätze zu kommen."
Schäfer selbst will bis 2017 noch viele Spiele für Wolfsburg bestreiten. Ehe er seine zweite Karriere beim VfL antritt, ist aber noch ein Zwischenschritt fest eingeplant: "Es ist schon immer mein Traum gewesen, zum Abschluss in Amerika zu spielen. Das werde ich tun. Es ist vielleicht auch nicht so schlecht, nach 2017 etwas Abstand zu bekommen, um dann mit voller Energie zum VfL zurückzukehren."
Marcel Schäfer im Steckbrief