"Fakt ist, dass viele Bundesligisten mehr finanzielle Möglichkeiten haben als die meisten anderen Klubs in Europa. Das sollte sich auf Dauer auch in den sportlichen Leistungen niederschlagen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (Montag-Ausgabe).
Enttäuscht ist der 44-Jährige vom Abschneiden der deutschen Vereine in der Europa League: "Wir müssen konstatieren, dass in der Bundesliga acht Klubs einen Etat von mehr als 100 Millionen Euro haben. Zwar haben wir in dieser Saison zwei Vereine im Viertelfinale der Champions League, im Achtelfinale der Europa League war die Bundesliga aber nicht vertreten."
Dabei sieht Seifert die Bundesligisten auch im Duell mit Rekordmeister Bayern München gefordert.
"Für die Bundesliga ist es nicht gefährlich, dass der FC Bayern aktuell allen davon eilt. Gefährlich wird es erst, wenn es zur Grundeinstellung wird, dass alle aus dem Mannschaftsbus aussteigen und sofort den Hofknicks vor dem großen Meister machen, dann haben wir echte Probleme", betonte er.
Dortmund und Mainz als gute Beispiele
Statt über die Münchner zu sprechen, so Seifert, "wäre es vielleicht besser, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. So wie es etwa die Dortmunder oder die Mainzer tun. Wenn man aber nur immer die Bayern besonders stark redet, nimmt man etwas Druck von sich - und den eigenen Ansprüchen".
Der DFL-Boss folgt damit argumentativ Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer. Dieser hatte bereits die fehlende Leistungsdichte in der Bundesliga angesprochen und auf mögliche fehlende Trainingsintensität bei den Bayern-Konkurrenten hingewiesen. Dies hatte zu einem Sturm der Entrüstung in der Bundesliga geführt.