"Timeout wäre für uns Trainer gut. Einmal pro Halbzeit", erklärte Gisdol in der "Bild": "Bei der Lautstärke in den Stadien ist es schon schwer, Spieler über zehn Meter zu erreichen. Da würde eine Auszeit helfen. Aktuell können wir ja nur Unterbrechungen wie Verletzungspausen dazu nutzen. Es geht nicht um Dauerberieselung, sondern ein, zwei ganz gezielte Hinweise, die der Mannschaft effektiv helfen."
Immerhin hätten sich auch die Ansprüche an die Trainer vonseiten der Spieler geändert: "Grundsätzlich ist die Zeit vorbei, in denen man den Spielern etwas sagt und sie liefern es nur ab. Spieler möchten wissen: Warum? Dann geben sie auch mehr Gas."
Schließlich sei er davon überzeugt, so Gisdol weiter, "dass man es am besten schafft, Spieler zu ihrer Höchstleistung zu bringen, wenn sie die Aufgabe zu ihrer eigenen machen, wenn sie von der Sache total überzeugt sind und so eine hohe Eigenmotivation haben, den bestmöglichen Fußball zu spielen".
Gisdol: "Da beneide ich die Handballtrainer"
Schon Anfang April hatte der 44-Jährige im "Kicker" die Regeländerung gefordert: "Als Trainer wünschst du dir ein Timeout. Das gibt es im Fußball leider nicht. Da beneide ich die Handballtrainer wirklich. Ich wäre sofort dafür. Das kostet niemand etwas, und das Fernsehen hätte mehr Werbezeit."
Einen großen Fürsprecher weiß der Hoffenheimer Coach in jedem Fall auf seiner Seite. Nach dem Double-Sieg mit Borussia Dortmund 2012 forderte BVB-Trainer Jürgen Klopp im "Tagesspiegel" ebenfalls die Einführung einer Auszeit: "Das gibt es beim Handball, beim Basketball, beim Football - und keinen stört es. Der Mannschaft mal kurz was erkären."
Markus Gisdol im Steckbrief