"Haben die richtigen Tugenden"

Von Adrian Franke
Paul Verhaegh verwandelte in dieser Saison schon fünf Elfmeter
© getty

Paul Verhaegh sieht den aktuellen Höhenflug des FC Augsburg in der mentalen Stärke sowie der Einstellung des Teams begründet. Die Fuggerstädter können ihre Tugenden regelmäßig abrufen und so gegnerischen Teams weh tun. Dennoch herrsche im Team nach wie vor strenger Realismus.

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"Die Mentalität ist schon eine besondere Stärke von uns. Wir haben die richtigen Tugenden: Laufbereitschaft, Einsatz, die Zweikämpfe annehmen, nie aufgeben. Das hat man auch gegen den HSV gesehen. Diese Tugenden können wir jede Woche abrufen", betonte Verhaegh gegenüber dem "Kicker". Gleichzeitig, so der Augsburger Elfmeterexperte weiter, habe sich das Team aber auch fußballerisch weiterentwickelt.

"Wir haben eine klare Spielphilosophie, doch die ist sehr laufintensiv, verlangt viel Kraft und Ausdauer. Es ist nicht immer angenehm für den Gegner, gegen uns zu spielen. Wir wissen aber auch, dass wir 100 Prozent abliefern müssen, denn weniger reicht in dieser Liga nicht. Wir haben eine Mannschaft, die versteht, dass sie jede Woche an ihre Grenzen gehen muss", stellte Verhaegh klar.

Allerdings gelte das somit gleichzeitig auch für die gegnerischen Mannschaften: "Wir tun dem Gegner weh. Das ist auch etwas, was jeder Spieler jede Woche bringen kann, unabhängig davon, ob es spielerisch klappt. Erste Voraussetzung ist zunächst: laufen, kratzen, beißen. Damit das Kollektiv funktioniert, muss jeder seine Aufgabe erfüllen. Das ist die Basis."

Verhaegh: "Haben uns das erarbeitet"

Dem FCA hat das nach 13 Spielen einen unerwarteten vierten Tabellenplatz eingebracht, der Niederländer betonte weiter: "Das haben wir uns erarbeitet. Nach nun 13 Spielen da oben zu stehen, heißt, dass wir einiges gut machen. Wir haben weniger Qualität als andere, aber wir kompensieren das mit dem Kollektiv, mit unserem Teamgeist und unserem Auftreten. Es läuft dazu optimal im Moment."

Auch auf andere Teams habe das Eindruck gemacht: "Die anderen sehen, was hier für eine Arbeit gemacht wird und erkennen das an. Es ist nicht Zufall, dass wir fünf Heimspiele hintereinander gewonnen haben. Wenn der HSV-Trainer am Wochenende sagt, es ist schwer, in Augsburg was zu holen, dann zeigt das, dass viel Respekt da ist. Das haben wir uns erarbeitet. Der Gegner weiß, wir spielen recht ordentlich und sind dabei eklig."

Gleichzeitig aber sei die Mannschaft "sehr realistisch. Wir reden intern kaum über die Tabelle, über die Europa League. Natürlich wird das jetzt von außen an uns herangetragen. Aber wir wollen einfach so früh wie möglich den Klassenerhalt schaffen. Wir haben nun die Hälfte der angestrebten 40 Punkte, das ist eine gute Bilanz. Doch das langt noch nicht für den Ligaverbleib."

Paul Verhaegh im Steckbrief

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