Schändlichste Passquote: Da fragt man sich schon, was mit den Bayern los ist. Die Passmaschine, die Reinkarnation des Guardiolschen Tiki-Takas - man könnte einige Metaphern für die Bayern finden. Und dann das! NUR 78,1 Prozent der Pässe kamen beim eigenen Mitspieler an. Das ist die schlechteste Quote seit vier Jahren. Damals war es wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass man das Passen durch Toreschießen ersetzt hatte. Es war das 8:1 gegen St Pauli. Klar, so ziemlich jede andere Mannschaft würde sich alle zehn Finger ablecken, wenn sie konstant eine solche Passquote abliefern könnten. Aber...nein, kein Aber: 78,1 sind eigentlich immer noch gut.
Wer braucht schon den Österreicher: Er ist ein so wichtiger Spieler. Er wird als Mensch der Mannschaft fehlen. Er ist in Guardiolas System schlichtweg unersetzbar. In München herrscht Untergangsstimmung. David Alaba hat ein Loch der Größe eines Meteoritenkraters in die heile Welt des FC Bayern gerissen, indem er sich beim Länderspiel mit Österreich wieder verletzt hatte - oder auch nicht: Sobald David Alaba nämlich nicht auf dem Platz steht, gewinnen die Bayern. Nun gut, sie gewinnen sonst auch so ziemlich immer. Aber man muss schon sagen, dass das Fehlen des jungen Österreichers irgendwie ein gutes Omen für die Bayern ist. Sieben Spiele, 21 Punkte ohne Alaba. Wahrscheinlich vermisst man David wirklich nur, weil er so ein guter Mensch ist.
Hauptsache, die Null steht: Parallel zur schlechtesten Passquote des Spieltages gibt es gleich noch einen Negativrekord, der dieses Prädikat diesmal aber wirklich verdient. Der HSV macht seinen Fans keine Freude. Und langweilt sie wahrscheinlich auch noch. Man mag den Hanseaten sicher keine Absicht unterstellen, aber mit den ganzen Rekorden der Traurigkeit kann man schon langsam meinen, dass die Herrschaften einen klaren Plan verfolgen: Das schlechteste Bundesliga-Team aller Zeiten zu werden.
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Und auch am letzten Spieltag wurde an diesem Denkmal gefeilt, was das Zeug hält: In 16 Spielen in dieser Saison blieb man ohne Torerfolg. Um den Vereins-Rekord noch den letzten Schliff zu verpassen, hat man Interims-Trainer Peter Knäbel auch gleich ein schönes Einstands-Geschenk gemacht: Er ist der erste HSV-Trainer, der seit 2001 (damals Holger Hieronymus) in seinem ersten Spiel gleich vier Buden eingeschenkt bekommen hat. Mangelnde Konstanz kann man den Hanseaten auf alle Fälle nicht unterstellen.
Der Alonso des Spieltages: Wer braucht schon einen Xabi Alonso, Ilkay Gündogan oder sonst so einen Ballmagneten, der gefühlte 800 Mal pro Spiel den Ball an den Füßen hat, wenn man einen Roman Bürki hat. Man könnte die Tatsache, dass Bürki mit 71 Ballaktionen die meisten seines Teams hatte, einer eventuellen Arbeitsverweigerung seiner Vordermänner zuschieben. Aber wenn der eigene Torwart so oft den Ball hat, der Rest der Mannschaft nicht, das Spiel trotzdem noch gewonnen wird und dass dann auch noch so gewollt ist, dann ist Christian Streich entweder ein ausgefuchstes Genie oder der Fußball-Gott hatte einfach Mitleid.
Die Spaßbremsen der Nation: 5:4, 3:3, 4:2 - Leverkusen hat mit seinen Offensiv-, aber auch Defensiv-Leistungen dem neutralen Zuschauer das ein oder andere Mal den Samstagnachmittag versüßt. Des Zuschauers Glück ist jedoch des Bayers Leid. Und leider ist man in Leverkusen auch zu dieser Erkenntnis gelangt und hat einfach mal die Gegentor-Produktion eingestellt. Man schießt zwar weiterhin Tore, wie am Fließband, aber seit Sage und Schreibe fünf Spielen gab es für die Leverkusener keinen Gegentreffer. Das gab es seit 31 Jahren nicht mehr. Hätte ein Leverkusener so etwas nach dem Wolfsburg-Spiel prophezeit, hätte es wohl viel Gelächter und Köpfe-gegen-die-Wand gegeben. Aber wie an Gegentoren hat es in Leverkusen an Aspirin eh seit Urzeiten nicht gemangelt.