"Mein Engagement hing nicht von der Liga ab. Das habe ich dem Aufsichtsratsvorsitzenden beim ersten Gespräch direkt gesagt, als die Situation viel aussichtsloser erschien", sagte Bobic dem kicker. Durch die erfolgreiche Relegation gegen den 1. FC Nürnberg steigt Bobic nun in der Bundesliga ein.
Mit Kovac an der Setitenlinie konnte die Eintracht die Klasse halten. Bobic kennt den kroatischen Übungsleiter aus gemeinsamen Zeiten bei Hertha BSC: "Gleich zu Beginn wurden wir während eines 14-tägigen Trainingslagers unter Huub Stevens zusammen in einem größeren Zimmer einkaserniert. Während dieses Crashkurses lernten wir uns ganz intensiv kennen und schätzen. Der Kontakt riss auch später nie ab."
Kovac? "Sehr gute Entscheidung"
Bobic schätzt Kovacs "sehr positive Ausstrahlung, seine kämpferischen Tugenden, sein optimistisches, nach vorne gerichtetes Denken, seine realistische Einordnung der Gegebenheiten und wie er den Fußball der Zukunft sieht". Insgesamt haben die Verantwortlichen eine "sehr gute Entscheidung getroffen, ihn zum Trainer zu machen".
Auch die Zusammenarbeit mit Bruno Hübner, den viele nach der Ankunft von Bobic als überflüssig abschrieben, sieht Bobic unproblematisch: "Hübner ist unheimlich erfahren, wir tauschen uns über alles aus, was im sportlichen Bereich passiert und werden wahrscheinlich mehr miteinander sprechen als mit unseren Frauen." Daher wird die Stelle des Sportdirektors auch bestehen bleiben: "Je mehr Fußballkompetenz wir im Verein haben, desto besser ist es für uns."
Erst stabil, dann weiterentwickelt
Auch der Gegenwind aus den Fanlagern ließ Bobic nicht zweifeln, bei der Eintracht anzuheuern: "Wenn du in der Verantwortung bist, dann bist du nicht auf der Suche nach Liebe, die kriegst du zu Hause", sagte der Europameister von 96, " ich war immer bei Traditionsvereinen und weiß, dass man nicht alles auf die Goldwaage legen darf. Ich polarisiere, aber ich gehe immer gerade meinen Weg und versuche, im Sinne des Vereins zu handeln."
Wohin soll der Weg mit der Eintracht also gehen? Bobic stapelt erst einmal tief: "Mittelfeld wird immer mit Mittelmaß gleichgesetzt. Das sehe ich nicht so. Wenn du ein fester Bestandteil der Bundesliga bist, hast du etwas erreicht." Diese Demut sei "keine Schande". Erst wenn Stabilität erreicht wurde, "geht es um eine Weiterentwicklung".
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