Gegen die Hertha kassierte Gladbach die Saisongegentore 20 und 21. Nur der 1. FC Köln (23) und der SC Freiburg (24) übertrumpfen die Fohlen in dieser Statistik noch.
Auch in Berlin offenbarte die Elf von Trainer Dieter Hecking enorme Defizite in Sachen Aggressivität. Die Passivität im Zweikampfverhalten mag auch an der vermeintlich komfortablen 3:0-Führung gelegen haben, dennoch ist die Gladbacher Zurückhaltung in der Defensive ein Thema.
"Mit Dominanz hatte die frühe Führung der Gladbacher nichts zu tun", meinte Sky-Experte Christoph Metzelder. Gladbach konnte sich auf sein Glück und den starken Yann Sommer zwischen den Pfosten verlassen. Vedad Ibisevic hätte durchaus seinen zweiten, dritten oder gar vierten Treffer markieren können.
Hecking: "Das ist eine schöne Momentaufnahme"
Die Gladbacher Defensivschwäche lässt sich aber nicht nur auf den fehlenden Zugriff im Spiel gegen den Ball zurückführen. Es fehlt zu oft an der nötigen Kompaktheit. Eine Mannschaft, die derart tief steht, darf dem Gegner solche Freiräume eigentlich nicht gewähren.
Angesichts der Dysbalance im Gladbacher Spiel ist es schon etwas verwunderlich, dass die Borussia aktuell auf Platz drei in der Tabelle steht.
"Das ist eine schöne Momentaufnahme", sagte Hecking, der mit seinem Team am kommenden Spieltag den FC Bayern empfängt. "Wir wollen auch gegen die Bayern etwas holen", sagte der Coach. An der Defensivleistung seiner Mannschaft sollte er aber noch arbeiten, sonst bleibt Platz drei eine Momentaufnahme.