"Sittenwidrig!" Scheitert Kinds Plan?

SID
Martin Kind macht sich eine Ausnahmeregelung der 50+1-Regel zu nutze, wonach ein Investor nach 20 Jahren Förderung mehr als 50 Prozent der Anteile erwerben darf
© getty

Die Übernahme der Mehrheitsanteile durch Präsident Martin Kind bei Hannover 96 könnte sich verzögern. Ein von der Vereinsopposition in Auftrag gegebenes Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, das dem SPIEGEL vorliegt, kommt zu dem Ergebnis, dass sich Kind "sittenwidrig einen erheblichen Vermögensvorteil" verschafft.

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Das Papier setzt den Wert der Anteile auf mindestens zehn Millionen Euro an, Kind will hingegen lediglich 12.750 Euro bezahlen. Der DFB will sich in der kommenden Woche mit dem Gesuch des 73-Jährigen beschäftigen. Gemäß einer Ausnahmeregelung der 50+1-Regel darf ein Investor Anteile von mehr als 50 Prozent übernehmen, wenn er über mehr als 20 Jahre ununterbrochen Förderer des jeweiligen Klubs war.

96-Ultras verschmähen Kind und stoppen Support

Der Antrag Kinds führt seit Monaten zu erheblichen vereinsinternen Spannungen, der Unternehmer wird auch bei den Heimspielen des Aufsteigers regelmäßig beschimpft. Überdies beteiligen sich die Ultras in der WM-Arena am Maschsee nicht mehr an der Unterstützung der 96-Profis.

Aber auch innerhalb der vier Gesellschafter gibt es juristischen Streit. Mitgesellschafter Matthias Wilkening will sich die Rendite künftig auszahlen lassen, Kind, Dirk Rossmann und Gregor Baum wollen das Geld in das 96-Nachwuchsleistungszentrum investieren. Die Parteien treffen sich am 21. November vor dem Landgericht Hannover.

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