Werder wieder der Endgegner? BVB-Trainer Peter Bosz braucht den Befreiungsschlag

SID
Peter Bosz braucht den Befreiungsschlag
© getty

Für seine beiden Vorgänger bei Borussia Dortmund war Werder Bremen jeweils der letzte Bundesligagegner. Auch für Peter Bosz steht am Samstag (15.30 Uhr im LIVETICKER) ein Endspiel an - und der Niederländer weiß um seine Situation.

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In "Endspiel" steckt das Wort "Ende". Doch auch wenn Peter Bosz in den vergangenen Wochen bereits einige dieser Endspiele hatte, sitzt er gegen Werder Bremen wieder auf der Bank von Borussia Dortmund. Und egal, wie man es nennt: Es dürfte in jedem Fall eine richtungsweisende Partie werden.

"Wir müssen gewinnen", sagt Bosz, wohlwissend um seine Situation. "Wir warten noch immer auf die Wende, da brauchen wir einen Sieg. Das ist ein sehr wichtiges Spiel."

Eindeutiger kann man die Lage des kriselnden Tabellensechsten nicht beschreiben vor der Partie gegen einen Gegner, der zuletzt zweimal eine Zäsur auf der BVB-Bank einleitete.

Für Jürgen Klopp und Thomas Tuchel, Bosz' Vorgänger bei den Westfalen, war Werder Bremen der jeweils letzte Gegner in der Bundesliga. Danach war die BVB-Zeit für sie freiwillig (Klopp) oder unfreiwillig (Tuchel) zu Ende. Und verglichen mit dem einstigen Meistertrainer sowie dem Pokalsieger kann Bosz wenig vorweisen.

Klopp holte beim BVB in allen Wettbewerben 1,9 Punkte pro Spiel, Thomas Tuchel sogar starke 2,1. Bosz' Punkteschnitt liegt bei 1,3. Aus den vergangenen zwölf Spielen holte er sogar nur einen Sieg, und der "zählt für mich nicht, das war Pokal", sagte Mittelfeldspieler Nuri Sahin.

Dortmund ist immer noch Dortmund

Nominell ist der BVB weiter die Nummer zwei der Bundesliga hinter den Bayern. Bosz hat einen Kader zur Verfügung, der auf dem Papier mit den Großen in Europa mithalten kann. Bei Champions-League-Sieger Real Madrid stand am Ende zwar eine 2:3-Niederlage, doch das zwischenzeitliche 2:2 nach 0:2-Rückstand werteten viele Spieler als moralischen Schub, Verteidiger Neven Subotic als "Hoffnung für die nächsten Spiele".

Der Routinier zog sogar Parallelen zur Krisensaison 2014/15. Damals hagelte es in der Hinrunde einst fünf Niederlagen in Folge, die Dortmunder waren zeitweise Tabellenletzter. Am Ende ging es immerhin in die Europa League. Auch nun soll es "Zentimeter für Zentimeter nach oben" gehen. Ob solch kleine Schritte Bosz allerdings retten können, bleibt abzuwarten.

Dem Trainer, seinen Spielern und den für Bosz' Anstellung verantwortlichen Klubbossen dürfte noch immer diese bitterböse und schon jetzt legendäre "4:4-Derbyniederlage" gegen den Erzrivalen Schalke 04 im Hinterkopf spuken. Im eigenen Stadion eine 4:0-Führung aus der Hand geben, das hatte schon historische Ausmaße.

Doch am Samstag (15.30 Uhr im LIVETICKER) muss eine Reaktion folgen.

Keine Ausreden mehr

"Rote Karte, Gelbe Karte, es gibt keine Ausreden", sagte Sahin bereits in Madrid: "Diese drei Punkte müssen her." Koste es, was es wolle. Mit Bremen erwartet Dortmund einen Gegner, der zwar auf Platz 17 steht, nach dem Trainerwechsel von Alexander Nouri zu Florian Kohfeldt aber immerhin seine beiden vergangenen Heimspiele zu Null gewonnen hat.

Daher müsse seine Mannschaft laut Bosz "kompakt stehen", aber auch "offensiv verteidigen". Eine Taktik, die zuletzt nicht aufgegangen war.

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