Beim Fußball-Talk im Hilton-Hotel am Münchner Flughafen waren neben Moderator Thomas Helmer auch die anderen Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg und Bodo Illgner sowie Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier anwesend.
Vor allem die Ultra-Gruppierungen vieler Vereine bringen immer wieder ihren Unmut über die Arbeit des DFB sowie der Deutschen Fußball Liga (DFL) zum Ausdruck. Im Laufe der englischen Woche der Bundesliga hatten sie zuletzt zu einem Stimmungsboykott aufgerufen, um damit gegen die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs zu protestieren. Zusätzlich wurden auf Transparenten und Bannern die "Zerstückelung" der Spieltage kritisiert.
DFB-Präsident Reinhard Grindel: "Fans müssen Dialog mit Vereinen suchen"
DFB-Präsident Reinhard Grindel kann die andauernde Kritik nicht nachvollziehen. "Wir haben stundenlang mit den Fans diskutiert. Über die Probleme, die sie angeführt haben. Mein Eindruck war, dass die Fans gespürt haben, dass wir keine Betonköpfe sind, die nicht offen für Vorschläge und Bedenken der Fan-Szene sind. Wir haben aber auch deutlich gemacht, dass das eine oder andere nicht so einfach zu lösen ist. Wir haben von uns aus Schritte unternommen, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu schaffen", erklärte er im Bild-Podcast Phrasenmäher.
Dabei sprach Grindel von Kollektivstrafen, bundeseinheitliche Richtlinien von Fanutensilien oder mehr Transparenz bei der Sportgerichtsbarkeit.
Das Hausrecht einiger Vereine sei bei manchen Punkten aber noch immer im Weg. Der DFB habe jedoch versucht, mit den Fans im Austausch zu bleiben. Grindel bemängelte in diesem Zusammenhang die Kompromissbereitschaft der Fan-Vertreter.
Zudem müsse die Fan-Szene das Gesamtkonstrukt des Profi-Fußball sehen: "Die Fans müssen auch erkennen, den Dialog mit den Vereinen suchen zu müssen. Der DFB handelt schließlich im Interesse der Klubs. Es ist für mich eigentlich nicht ersichtlich, warum der Fan-Dialog von Seiten der Fans nicht fortgesetzt wurde."