Der Schweizer habe nach der turbulenten Vorsaison, als der BVB erst am 34. Spieltag die erneute Qualifikation für die Champions League perfekt gemacht hatte, an mehreren Punkten angesetzt und dem Team seine eigene Handschrift verpasst.
Favre habe vom ersten Tag an einen klaren Plan verfolgt: "Der umfasst eine feste Ordnung, klare Handlungsanweisungen für die Spieler und den Mut, Entscheidungen zu treffen, die in der Öffentlichkeit nicht immer auf Zustimmung treffen", präzisierte Zorc.
Dass die von Favre vorgenommenen Änderungen derart schnell Erfolg herbeiführen würden, kam aber auch für Zorc unerwartet: "Ein Neustart bringt auch immer Ungewissheit. Dass wir in Bundesliga und Champions League so gut dastehen würden, davon war nicht auszugehen."
Bayern für Zorc weiter "klarer Titelfavorit"
Trotz des aktuellen Höhenflugs und vier Punkten Vorsprung auf den FC Bayern sei der Rekordmeister in der Bundesliga aber weiter "klarer Titelfavorit".
Mittelfristig sei es das vorrangige Ziel, Borussia Dortmund wieder sportlich zu stabilisieren: "Wir sehen uns als einen Verein, der jedes Jahr in der Königsklasse vertreten sein möchte. Ich möchte nicht noch einmal eine Situation wie am letzten Spieltag der Vorsaison erleben, als ich auf der Bank in Hoffenheim ab der 70. Minute auf mein Handy geguckt und auf ein Tor von Hannover in Leverkusen gehofft habe, weil ich nicht mehr das Gefühl hatte, dass wir unser Spiel noch drehen können", bekannte Zorc rückblickend.
Zorc spricht über Treffen mit Sammer und Kehl
Der 56-Jährige sprach zudem über die Zusammenarbeit mit Ex-Profi Sebastian Kehl, seit Sommer Leiter der Lizenzspielerabteilung, und Matthias Sammer, der als externer Berater für die Schwarz-Gelben fungiert: "Unsere Treffen sind sehr befruchtend", sagte Zorc.
In den turnusmäßigen stattfindenden Treffen diskutiere man viele Dinge kontrovers. "Das führt aber zu noch mehr Detailarbeit anstatt zu Reibungsverlusten", widersprach Zorc, dass das seit jeher als schwierig geltende Verhältnis zwischen ihm und Sammer dem internen Klima schaden könnte.
"Es ist ja nicht immer hinderlich, dass man nicht immer einer Meinung ist. Unsere gegenseitige Wertschätzung hilft uns und dem Klub sehr, wenn es um die gemeinsame Sache geht: das Wohl des BVB", so Zorc.
2002 gewann der BVB mit Zorc als Manager und Sammer als Trainer die deutsche Meisterschaft.