Contra: Die Konkurrenz beim BVB ist für Brandt zu gewaltig
Von Stanislav Schupp
"Ich erwarte von ihm eine Leistungssteigerung", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor Beginn der Saisonvorbereitung der Bild angesprochen auf Brandt und fügte an: "Und dass er sein Potenzial kontinuierlich abruft."
Vor allem Letzteres steht sinnbildlich für die bisherige Zeit des Blondschopfs in Dortmund. Zu selten ließ Brandt in den vergangenen zwei Jahren seine fußballerische Klasse aufblitzen, zu oft leistete er sich leichtsinnige Fehler im Aufbauspiel oder spielte vielversprechende Konter unsauber aus. Für eine Elf, die auf Dauer um den Titel mitspielen und in der Champions League weit kommen will, werden die schwankenden Auftritte Brandts den Ansprüchen nicht gerecht.
45 Einsätze verbuchte Brandt in der vergangenen Saison, in knapp der Hälfte davon kam er von der Bank. Seine Statistik war mit vier Toren und zwei Assists ausbaufähig. In Sachen Defensivverhalten, Pressing und Umschaltspiel ließ Brandts Herangehensweise oft zu wünschen übrig. Drei Faktoren, auf die Neu-Trainer Marco Rose in seinem Spiel großen Wert legt.
"Brandt braucht Spielzeit - und die gibt es beim BVB nicht ausreichend"
Der zuletzt formstarke Mahmoud Dahoud und der frisch verpflichtete Donyell Malen lassen Brandts Chancen auf einen Stammplatz in der neuen Saison weiter sinken. Mit Thorgan Hazard, Giovanni Reyna, Marco Reus und dem mutig aufspielenden Ansgar Knauff steht ihm zudem weitere Konkurrenz gegenüber. Doch vor allem Spielzeit ist das, was Brandt mit Blick auf sein Selbstvertrauen und auch seine weiteren Ambitionen in der deutschen Nationalmannschaft benötigt.
Die könnte er vielmehr bei einem anderen Verein erhalten und der BVB mit einem Verkauf die von Corona gebeutelte Kasse auffrischen. Brandt soll ohnehin zu einer Liste an Spielern gehören, die den Verein bei einem passenden Angebot noch in diesem Sommer verlassen können.