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"Wir mussten im Verlauf der Gespräche feststellen, dass unser Verhandlungspartner nicht mehr bereit war, sich in dem ursprünglich besprochenen Rahmen zu bewegen", teilte Iscos Berateragentur Gestifute dem Boulevardblatt mit. Der 38-malige Nationalspieler hielt sich seit Montag in Berlin auf und sollte einen Vertrag bis 2024 unterschreiben, der zudem die Option auf eine weitere Spielzeit beinhaltet.
Union-Manager Oliver Ruhnert teilte über die Vereinsmedien mit: "Wir hätten Isco gerne bei uns gesehen, aber wir haben unsere Grenzen. Diese wurden heute entgegen der vorherigen Absprachen überschritten, deshalb kommt der Transfer nicht zustande."
Union Berlin: Ruhnert erklärt geplatzten Isco-Deal
Am Abend erklärte der Geschäftsführer etwas genauer, was vorgefallen war. "Bevor der Medizincheck durchgeführt wurde, waren alle Dinge besprochen", sagte er bei Sky vor dem Anpfiff des DFB-Pokal-Achtelfinals gegen den VfL Wolfsburg (hier im Liveticker): "Dann wurden aber noch mal Änderungen am Vertrag gewünscht." Das ursprüngliche "Paket", so Ruhnert, wäre für Union machbar gewesen - "aber wir lassen uns nicht auf Dinge ein, die nicht zu uns passen."
Erst in den finalen Stunden vor dem vermeintlichen Abschluss des Mega-Deals war es in der Hauptstadt also zu Unstimmigkeiten zwischen beiden Parteien gekommen. Iscos Berater-Agentur Gestifute stellte die Lage dann auch gegenteilig dar: "Wir mussten im Verlauf der Gespräche feststellen, dass unser Verhandlungspartner nicht mehr bereit war, sich in dem ursprünglich besprochenen Rahmen zu bewegen", zitierte die Bild.
Isco: Missverständnis wegen Brutto und Netto?
Doch wie konnte es zu diesem Missverständnis kommen? Torsten Mattuschka, einst selbst für die Eisernen aktiv, hat bei Sky eine Theorie aufgestellt: "Wenn es den Medizincheck gibt, ist man ja eigentlich safe. Daran hat es also nicht gelegen. Ich glaube, dass es an Brutto und Netto gescheitert ist."
Er glaube, dass es in Spanien "nur Netto-Verträge gibt als Fußballer. In Deutschland habe ich selbst nur Brutto-Verträge unterschrieben. Und wenn man das nicht explizit so besprochen hat - ich haue einfach mal zwei Millionen in den Raum - für Union sind es zwei Millionen brutto, für die Isco-Seite zwei Millionen netto, dann ist das hier in Deutschland schon ein kleiner Unterschied".
Iscos Vertrag beim FC Sevilla war zum Jahresende 2022 aufgelöst worden, sodass der ehemalige Spieler von Real Madrid keine Ablöse gekostet hätte. "Dieser Sieg ist für dich, Isco", hatte Union-Kapitän Christopher Trimmel nach dem 2:0-Sieg im Derby gegen Hertha BSC auf Instagram geschrieben und damit die Spekulationen weiter angeheizt. Isco antwortete mit einem Muskel-Emoji.
Einen nennenswerten Social-Media-Vorfall gab es auch im Zuge des Pokalspiels am Dienstag. Auf den Aufstellungs-Tweet von Union antwortete RB Leipzig mit der Frage: "Isco?" Dies ließ Union nicht auf sich sitzen und reagierte mit: "Tradition?" Der von Red Bull alimentierte Klub wurde bekanntlich erst 2009 gegründet.