An den Beatles kam auch Real Madrid nicht vorbei. "Hey Jude", schrieb der spanische Fußball-Rekordmeister bei Twitter, als er am Mittwoch um Punkt 12.00 Uhr den 103-Millionen-Transfer von Jude Bellingham offiziell machte - ganz so, wie es Borussia Dortmund im Sommer 2020 gemacht hatte. Damals hatte der BVB gerade 25 Millionen Euro an Birmingham City überwiesen, nun erhält er von den Königlichen mehr als das Vierfache für seinen Mittelfeldstar.
"Es war eine Ehre, so oft euer Trikot zu tragen, in großen und in kleinen Momenten", wurde Bellingham in einer Pressemitteilung des BVB zitiert: "Auch wenn ich mich auf mein nächstes Ziel freue, werde ich die Reise dorthin nie vergessen." Bei jenem nächsten Ziel unterschrieb der 19-Jährige gleich für sechs Jahre, am Donnerstag wird er offiziell vorgestellt - ebenfalls um 12.00 Uhr mittags, High Noon also.
Ein Jahr nach dem Abgang von Erling Haaland verliert der BVB somit sein nächstes Zugpferd. Der börsennotierte Klub hatte den bevorstehenden Transfer schon eine Woche zuvor in einer Ad-hoc-Meldung bestätigt. Das Trostpflaster ist immerhin üppig: Real zahlt für den englischen Nationalspieler eine fixe Ablösesumme in Höhe von 103 Millionen Euro. Hinzu kommen leistungsbezogene Prämien, "die sich über einen Zeitraum von sechs Jahren strecken", wie die Westfalen erklärten. Insgesamt könnten sich die Einnahmen auf 137 Millionen belaufen.
Die Gespräche mit Real seien "immer fair und konstruktiv" verlaufen, sagte Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, und fügte an: "Wir danken Jude für drei Jahre voller Leidenschaft für Borussia Dortmund. Es war eine phantastische gemeinsame Zeit."
BVB: Kehl zeigt Enttäuschung über Abschied von Bellingham
Sportdirektor Sebastian Kehl ließ zumindest zwischen den Zeilen seine Enttäuschung anklingen. Bellingham habe sich dazu entschieden, "jetzt schon" den Schritt nach Madrid gehen zu wollen, sagte er. Bellingham war im Corona-Sommer 2020 kurz nach seinem 17. Geburtstag vom englischen Zweitligisten Birmingham nach Dortmund gekommen, der Transfer galt schon damals als Coup.
Die Borussia verliert damit allerdings auch ihren Führungs- und Ausnahmespieler. In der Bundesliga kam Bellingham in der abgelaufenen Saison auf 31 Einsätze, dabei erzielte er acht Tore und legte fünf Treffer auf. Bellingham verabschiedete sich dann auch im Guten aus Deutschland - und mit emotionalen Worten: "Einmal Borusse, immer Borusse. Alles Gute für die Zukunft. Heja BVB!"