Der ehemalige BVB-Profi und heutige Experte Steffen Freund geht mit Borussia Dortmund nach dem durchwachsenen Start in die neue Bundesligasaison hart ins Gericht und sieht das Problem vor allem bei der Einstellung der Spieler.
"Wenn die Hierarchie nicht steht, dann hast du Probleme, wenn ein Team wie Union hoch attackiert. Und auch die Eins-gegen-Eins-Situationen haben sie nicht lösen können. Ich glaube, Dortmund muss vor allem seinen Teamspirit wiedererlangen – Leverkusen hat das vorgemacht im Vorjahr. Da ist der Trainer gefragt", sagte Freund im Rahmen der Fußball-Talkshow Doppelpass von Sport1.
Steffen Freund: "Diese Unruhe in großen Traditionsvereinen ist gefährlich"
Zweifel an Nuri Sahin als Trainer der Schwarzgelben hegt der 54-Jährige jedoch keineswegs. "Wenn einer Feuer hat, dann ist es Nuri Sahin. Er hat die Motivation und den Eifer, der Mannschaft zu helfen."
Schwankungen nach einem Trainerwechsel seien normal und es dauere "auch seine Zeit". Jedoch wählte der Ex-Nationalspieler auch warnende Worte: "Diese Unruhe in großen Traditionsvereinen bringt dann eine Dynamik rein, die gefährlich ist."
Stefan Effenberg, ehemaliger Kapitän beim FC Bayern München, vertritt, was Sahin betrifft, dieselbe Meinung wie Freund und sieht ihn als den richtigen Mann an der Seitenline. Dagegen nimmt Effenberg vielmehr die Spieler in die Pflicht. "Wo sind die Führungsspieler? Der Trainer gibt die Dinge an die Hand, aber die Spieler müssen den Anspruch haben, es umzusetzen, und zwar mit Mentalität", so Effenberg im Doppelpass.
BVB erstmals seit zwölf Jahren ohne Sieg in den ersten drei Auswärtsspielen
Allerdings sieht der 56-Jährige auch eine Mitschuld bei Sahin und bezieht sich dabei auf "seine permanenten Wechsel." Deswegen seien die Spieler nicht in der Lage, "die Qualität abzurufen, zu der sie in der Lage sind."
Während es in der Champions League für den BVB hervorragend läuft, will es in der Bundesliga im Moment einfach nicht klappen. Vor allem die Auswärtsspiele bereiten große Probleme. Erstmals seit zwölf Jahren konnte der BVB keine seiner ersten drei Ligapartien auswärts gewinnen. In der Bundesliga befindet man sich deswegen nur auf Rang sieben.
Nach der Länderspielpause geht es am 18. Oktober weiter mit einem Heimspiel gegen den FC St. Pauli.