"War mir nicht sicher": Schiedsrichter erklärt kontroverse Szene vor dem Ausgleich des FC Bayern München im Topspiel beim BVB

Von Marko Brkic
Sven Jablonski FC Bayern v BVB
© Imago

Beim Topspiel zwischen dem FC Bayern und dem BVB sorgte eine bestimmte Szene unmittelbar vor dem 1:1-Ausgleich der Münchner für viel Gesprächsstoff.

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Der FC Bayern München und Borussia Dortmund haben sich im ersten "Klassiker" der Saison 2024/25 mit einem 1:1-Unentschieden getrennt. Für Gesprächsstoff sorgte dabei vor dem Ausgleichstor der Bayern eine Szene mit Niklas Süle, der beim Treffer von Jamal Musiala verletzt auf dem Boden lag. Zum Pfiff kam es jedoch nicht, was bei Dortmund teilweise auf Unverständnis stößt.

"Ich hätte in dieser Situation abgepfiffen", sagte Nico Schlotterbeck, der sein erstes Spiel als Kapitän für den BVB absolvierte, im Sky-Interview nach dem Spiel. Schiedsrichter Sven Jablonski begründete seine Entscheidung umgehend den protestierenden Dortmundern auf dem Rasen. "Für ihn war es keine schwere Verletzung", berichtete Schlotterbeck.

Als Ausrede will der 24-Jährige den nicht gegebenen Pfiff jedoch auf keinen Fall nehmen. "Jamal köpft den aber auch gut ein. Im Endeffekt war das nicht entscheidend, dass er am Boden liegt."

Bayern-Trainer Vincent Kompany will dagegen keinen Fehler bei Jablonski gesehen haben. "Das war natürlich schlau von Süle, er ist ein erfahrener Verteidiger. Wir wissen alle, dass es in Ordnung war, dass man da weiterspielen lässt", meinte der Belgier.

Nuri Sahin: "Beim Freistoß habe ich gefragt, warum man nicht abpfeift"

Jablonski selbst stellte sich nach dem Abpfiff ebenfalls den Fragen der Reporter und erklärte sein Vorgehen bei Sky genau: "Schuss aufs Tor, da muss man natürlich erstmal schauen: Wehrt er mit der Hand ab? Der wird abgewehrt, dann folge ich dem Ball, weil unmittelbar danach ein Tor erzielt wird. Dann habe ich auf Tor entschieden. Ich war mir nicht sicher, ob eine schwere Kopfverletzung vorlag."

"Beim Freistoß habe ich gefragt, warum man nicht abpfeift, wenn der Ball im Gesicht ist, aber ich glaube Sven Jablonski hat das erklärt", so BVB-Coach Nuri Sahin.

Die besagte Situation ereignete sich in der 85. Spielminute beim Stand von 1:0 für die Schwarzgelben. Der FC Bayern hatte einen Freistoß unweit von der Sechzehnerlinie zugesprochen bekommen, den Leroy Sané trat. Der 28-Jährige blieb mit seinem Versuch an Niklas Süle hängen, der als Mann in der Mauer hochsprang, um den Winkel zu verkleinern. Dabei knallte das Spielgerät mit hohem Tempo gegen seinen Kopf. Süle blieb mit Schmerzen auf dem Boden liegen.

Der aus Dortmunder Sicht erhoffte Pfiff blieb jedoch aus. Dann ging es ziemlich schnell. Der Ball landete bei Michael Olise, der eine perfekte Flanke ins Zentrum schlug, wo Jamal Musiala, unhaltbar für Gregor Kobel, zum 1:1 köpfte.

Der FC Bayern ist nach dem "Klassiker" weiterhin ungeschlagen und führt die Tabelle der Bundesliga vor Eintracht Frankfurt mit sieben Punkten Vorsprung an. Der BVB liegt zehn Zähler hinter den Bayern auf Rang fünf.