FC Bayern - Leroy Sane gibt Mannschaftskollegen Rätsel auf

Von Philipp Schmidt
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© getty

Leroy Sanes Mannschaftskameraden beim FC Bayern München sollen sich laut The Athletic fragen, wieso Sane sein Potenzial nicht immer abrufen könne. Laut des Berichts könne dies auch an einer mentalen Blockade liegen, die sein Leistungsvermögen einschränke. Eine Versetzung auf seine bevorzugte Position bei Bayern und der Nationalmannschaft soll Abhilfe schaffen.

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"Seine Teamkollegen fragen sich, ob er unter einer mentalen Blockade, einem Verlust von Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten leide und vielleicht auch in seinen eigenen Körper", zitiert das Portal eine Quelle aus seinem Umfeld. Dass es sich um Nachwehen seines Kreuzbandrisses und der Knie-OP handele, der er sich 2019 unterziehen musste, wird ausgeschlossen. Sane befinde sich in Top-Form, sein Knie sehe "perfekt" aus.

Der Flügelspieler selbst vermittle seinen Mitspielern das Gefühl, dass er zunehmend frustriert sei und nicht verstehe, weshalb er keinen größeren Einfluss auf das Spiel nehmen könne. Dass Sane, wie dem Nationalspieler bisweilen auch von Experten vorgeworfen wurde, die mentalen Voraussetzungen fehlen würden, um ein "echter Star" zu werden, glauben die Kollegen laut The Athletic nicht. Im Gegenteil. Sane habe es bisher lediglich nicht geschafft, auf dem Platz entsprechend abzuliefern.

Auch Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß scheint Sanes Situation umzutreiben. Laut Bild soll Hoeneß Sane zu sich nach Hause an den Tegernsee eingeladen haben. Hoeneß' Einladungen zu aufmunternden Gesprächen sind legendär. Sane soll bereits zugestimmt haben.

Sanes Probleme könnten laut seiner Mitspieler auch mit seiner Position auf dem Feld zusammenhängen. Während er bei Manchester City unter Pep Guardiola bis zu seiner Verletzung vor allem auf der linken Seite eingesetzt wurde, spielte er in der Vorsaison unter Hansi Flick beim FCB nahezu ausschließlich auf rechts. Auch in dieser Saison begann Sane unter dem neuen Bayern-Coach Julian Nagelsmann auf der rechten Seite. Beim 12:0 im DFB-Pokal gegen den Bremer SV spielte Sane als Linksaußen und erzielte ein Tor und gab zwei Vorlagen.

Leroy Sane: Hansi Flick räumt mit Gerüchten auf

Beim jüngsten 5:0 gegen Hertha BSC durfte Sane nach seiner Einwechslung ebenfalls links ran und bereitete ein Tor vor. "Auf rechts hat Leroy oft die Situation, dass er den Ball in den Fuß will und dann mit dem Rücken zum Tor spielen muss - da hat er aber nicht seine größte Qualität. Wenn er links spielt, hat er ein bisschen mehr Tiefe, das Spiel vor sich, da fällt es ihm leichter", wurde Nagelsmann nach dem Pokalsieg in der Bild zitiert.

Auch Hansi Flick setzte Sane beim mageren 2:0 in der WM-Qualifikation gegen Liechtenstein auf der linken Seite ein, Sane erzielte das erlösende zweite Tor.

Am Samstag räumte Flick auf der Pressekonferenz vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Armenien am Sonntag (20.45 Uhr/Liveticker) mit Gerüchten auf, er habe sich mit Sane vergangene Saison nicht verstanden. "Es hieß, wir hätten in München Probleme gehabt, das ist Unsinn und hineininterpretiert. Das wird hier auch nicht so sein", sagte Flick. Und weiter: "Er ist immer in der Lage, sich Freiräume zu verschaffen und gefährlich zu werden. Seine Dynamik ist enorm wichtig, wenn er so spielt, ist alles gesagt. Er hat gezeigt, dass er bereit ist."

Sane soll laut The Athletic zumindest indirekt ein Opfer gewesen sein des Streits zwischen Flick und Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Während Sane als Salihamidzics Spieler galt, soll Flick eine Verpflichtung von Timo Werner bevorzugt haben.

Leroy Sane: Pfiffe vom eigenen Anhang

Die Mannschaftskameraden von Leroy Sane treibt laut The Athletic auch die Frage um, wieso Sane von den Fans des FC Bayern nicht nur positiv gesehen wird. Beim Spiel gegen Köln war er von Teilen des Anhangs ausgepfiffen und bei seiner Auswechslung für Jamal Musiala mit hämischen Applaus bedacht worden.

"Wir, die Profis waren und sind, haben das alle schon erlebt. Das ist nichts Schönes. Auch mir ist das mal widerfahren, als ich in frühen Jahren nach München gewechselt bin", erklärte Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn danach im kicker. Sane sei nun gefordert, "das wegzustecken und zu verarbeiten. Zwar werde der Klub den Spieler dabei bestmöglich unterstützen, "damit Leroy seine Leistung beim FC Bayern bringen will", aber: "Es gehören immer zwei dazu - er muss das wollen."

Trainer Julian Nagelsmann hatte zu den Pfiffen gesagt: "Die Pfiffe habe ich wahrgenommen. Es gehört sich, dass die eigenen Fans die Spieler unterstützen. Es gibt keinen Spieler auf der Welt, der nicht am liebsten Top-Leistung abruft". Und ergänzte: "Wir werden ganz normal mit ihm arbeiten und die Dinge besprechen, die wir besser machen wollen. Die Pfiffe werden wir nicht großartig thematisieren."

Leroy Sane: Spiele nach Positionen

KlubSpiele gesamtSpiele als LATore/Assists als LASpiele als RATore/Assists als RA
FC Schalke57122/3348/3
Manchester City13511236/4492/-
FC Bayern München49114/4357/11