"Ich war als Spieler manchmal zu offen mit meinen Emotionen. Zwischen van Gaal und mir stimmte die Chemie einfach nicht, ich fühlte mich auch ungerecht von ihm behandelt", erinnert sich Demichelis im Interview mit dem kicker.
Im Sommer 2010 sei van Gaal an den damaligen Abwehr-Star herangetreten und habe ihm mitgeteilt, dass er sich einen neuen Verein suchen soll. "In seinem zweiten Jahr kam er zu mir und sagte: 'Micho, du musst den Verein verlassen, du bist Nationalspieler, wirst aber hier nicht spielen'", so Demichelis.
Der Argentinier verweigerte sich dem Anliegen des Trainers, auch weil die Zeit für einen Transfer zu einem anderen Verein wohl nicht mehr gereicht hätte. "Das war eine Woche vor Transferschluss, einen neuen Verein zu finden war da unmöglich. Also bin ich geblieben", erzählt der heutige Coach von Bayern II.
Einige Monate später trat van Gaal erneut an Demichelis heran und wiederholte seine Wechsel-Empfehlung. Dann aber verletzte sich Stamm-Innenverteidiger Holger Badstuber, was den Argentinier zurück in die Startelf spülte. "Er brauchte mich, ich schoss gegen Freiburg mein letztes Tor für Bayern", so der 51-fache Nationalspieler.
Demichelis fleht Bayern-Bosse an: "Bitte lasst mich gehen"
Ein langfristiger Verbleib unter van Gaal war dennoch ausgeschlossen. Die Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß warben vergeblich um den Verbleib von Demichelis, dieser lehnte eine Vertragsverlängerung ab. "Ich hoffe, ihr spielt eine überragende Saison, aber lasst mich bitte gehen", ließ der Innenverteidiger sie wissen. Letztlich stimmten Rummenigge und Hoeneß einem Verkauf zu.
Demichelis wechselte im Anschluss zum FC Malaga, wo er seinen zweiten Karriere-Frühling erlebte. Nach weiteren Stationen bei Manchester City und Espanyol Barcelona beendete der Argentinier 2017 seine Karriere.