BVB statt Bayern: Als Ousmane Dembele dem Rekordmeister einen Korb gab

Von Andreas Königl
Ousmane Dembele
© Getty

In den vergangenen Wochen wurde immer wieder Kritik an Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic geäußert. Ein Punkt: Er habe einige Transfers schlichtweg verschlafen. Doch das passierte auch seinen Vorgängern schon. Bestes Beispiel: Matthias Sammer und der geplatzte Dembele-Deal.

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Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic wird in diesen Tagen gerne mal für seine vermeintlich schwache Transferpolitik kritisiert. Spieler gehen ablösefrei, bei anderen gipfeln Vertragsverhandlungen in einer öffentlichen Schlammschlacht, und wiederum andere - wie zum Beispiel Nico Schlotterbeck - wollen erst gar nicht zum deutschen Branchenprimus.

Was man dabei aber vergisst: Salihamidzic ist nicht der erste Verantwortliche im sportlichen Bereich beim Rekordmeister, bei dem nicht immer alles perfekt nach vorgegebenem Plan läuft. Stichwort: Perspektive und die zuletzt so häufig im Zusammenhang mit bayerischen Spielern zitierte 'fehlende Wertschätzung'.

"Die Art, wie sie sich um mich bemüht und mir das Gefühl gegeben haben, dass ich wichtig bin und sie mich wirklich haben wollen, hat mich überzeugt", erklärte nämlich ein 19-jähriger Ousmane Dembele im Sommer 2016, nachdem der gerade als bester Nachwuchsspieler der Ligue 1 ausgezeichnete Flügelflitzer einen Vertrag bei Borussia Dortmund unterschrieben und den Bayern in dem Zuge einen Korb gegeben hatte.

FC Bayern hatte keinen Platz für Dembele

Denn auch in der Isarmetropole hätte man sich für 35 Millionen Euro gerne die Qualitäten des Offensivmannes gesichert, wie der damalige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge dem kicker verriet: "Ich kann bestätigen, dass wir - wie übrigens auch Barcelona - Interesse hatten. Und wir haben auch mit dem richtigen Berater gesprochen."

Dass sich Dembele dann aber für den BVB entschieden hat, lag nicht nur an der womöglich fehlenden Wertschätzung, sondern laut Rummenigge "auch daran, dass er sah, dass bei uns ein [Franck] Ribery, ein [Arjen] Robben, ein [Kingsley] Coman oder ein [Douglas] Costa spielt - da wird es dann schon eng."

Damaliger Sportvorstand übrigens: Matthias Sammer. Und ausgerechnet Salihamidzic könnte den von seinem Vorgänger verpassten Transfer nun nachholen. Denn der Vertrag von Dembele beim FC Barcelona, der sich den Franzosen 2017 noch 140 Millionen Euro kosten ließ, läuft im Sommer aus - Abschied nicht ausgeschlossen.

"Es reizt ihn, Barcelona zu verlassen. Wir hoffen aber weiterhin, dass er bei uns bleibt", erklärte Barca-Boss Joan Laporta kürzlich. "Er möchte bleiben, aber er ist von anderen Angeboten, die bessere Bedingungen bieten, sehr angetan."

Ousmane Dembele, Matthias Sammer, FC Bayern München
© imago images

Gnabrys Vertragspoker: Kommt Dembele als Ersatz zu Bayern?

Ein solches Angebot sollen auch die Bayern um Salihamidzic abgegeben haben - laut L'Equipe will der Rekordmeister bei einem Vierjahresvertrag rund 70 Millionen Euro Gehalt für Dembele locker machen. Jenes Geld wäre auch vorhanden, sollte Serge Gnabry seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern und den Verein im Sommer verlassen. Wie passend, dass an ihm nun ausgerechnet Real Madrid Interesse zeigen soll.

Für Salihamidzic und Dembele könnte sich damit womöglich also schon bald ein Kreis schließen - Ende gut, alles gut!?

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