FC Bayern München: So könnte der FCB das Torwart-Dilemma auflösen

David Raya ist der nächste Torwart, an dem der FC Bayern angeblich Interesse haben soll. Der 27 Jahre alte Spanier steht aktuell beim FC Brentford in der englischen Premier League unter Vertrag. Obwohl dieser nur noch bis nächsten Sommer läuft, soll sich der Klub laut Transfer-Experte Fabrizio Romano eine Ablöse von stolzen 47 Millionen Euro vorstellen.

Zuvor waren in den letzten Wochen schon zahlreiche andere Torhüter beim FC Bayern im Gespräch: Giorgi Mamardashvili, Georgier vom FC Valencia. Kamil Grabara, Pole vom FC Kopenhagen. Dominik Kotarski, Kroate von PAOK Saloniki. Yassine "Bono" Bounou, Marokkaner vom FC Sevilla. Thomas Strakosha, Albaner vom FC Brentford und damit Kollege von David Raya. Und zu guter Letzt: Oliver Baumann, Deutscher von der TSG Hoffenheim.

Man merkt: Die Bayern suchen einen neuen Torwart. Man merkt aber auch: Es ist noch nicht klar, wie das Profil dieses Keepers aussehen soll. Denn die Bayern stecken in einem Torwart-Dilemma.

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FC Bayern München: Wann kehrt Manuel Neuer zurück?

Alles hängt an Manuel Neuer. Der Kapitän der Münchner muss seit seinem Unterschenkelbruch im Dezember weiter pausieren. Um den Fortschritt seiner Genesung gibt es Unklarheiten. Den Saisonstart wird Neuer auf jeden Fall verpassen. Im Trainingslager am Tegernsee waren Aufnahmen von Neuers Trainingseinheiten sogar untersagt.

Das erweckt den Eindruck, als sei der Weltmeister-Torwart noch nicht so weit wie erhofft. Auch wenn Neuer selbst versucht zu beruhigen. Bei der Saisoneröffnung des Rekormeisters in der Allianz Arema rief er den Fans zu: "Mir geht es sehr gut. Ich bin auf einem guten Weg und arbeite hart an meinem Comeback." Neuer beschwichtige weiter: "Ich freue mich auf die kommende Saison und arbeite hart daran, dass ich schnell wieder zurückkehren kann."

Wären sich die Bayern-Verantwortlichen sicher, dass Neuer bald wieder zwischen den Pfosten stehen könnte, müsste man sich aber nicht nach einem neuen Torwart umschauen. Auch wenn Alexander Nübel an den VfB Stuttgart verliehen wurde und selbst wenn Yann Sommer den Verein noch verlassen sollte, hätte man immer noch Sven Ulreich als Nummer zwei - und damit die Torwart-Konstellation der vergangenen Jahre.

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FC Bayern - Option 1: Erfahrener Torwart als Backup

Doch schon im Winter vertraute man nicht auf Ulreichs Qualitäten und holte mit Sommer einen erfahrenen, sehr guten Bundesliga-Torwart. In die gleiche Kategorie würde auch der 33 Jahre alte Baumann fallen. Ihn könnte man bedenkenlos in der Bundesliga einsetzen, ob er die Bayern in den großen Champions-League-Spielen retten könnte, wäre aber fraglich.

So war es ja auch in der vergangenen Rückrunde bei Sommer. In der Bundesliga leistete sich der Schweizer keine großen Fehler, in der CL schieden die Bayern trotzdem im Viertelfinale aus. Daran trug Sommer keine Schuld, aber er konnte mit seinen Paraden eben auch nicht das Aus gegen ManCity verhindern. Das hätte Ulreich vielleicht sogar genauso gut hinbekommen.

Auch Bono, der bei der WM in Katar glänzte, wäre aufgrund seines Alters von 32 Jahren kein Mann für die Zukunft, sondern ein international erfahrener Keeper, der auch in großen Spielen Neuer vertreten könnte. Die gleiche Idee verfolgten die Bayern ja, als man Pepe Reina 2014 als Ersatzkeeper verpflichtete. Das Problem bei den erfahrenen Keepern: Sie sind oft nicht billig. Für Sommer bezahlten die Bayern beispielsweise um die zehn Millionen Euro. Wird Neuer schnell wieder fit und der neue Torwart sitzt nur auf der Bank, können diese Millionen durchaus schmerzhaft sein.

Hier zeigt sich das Dilemma: Die Bayern können fürs Tor entweder einen Routinier holen, der jederzeit verlässlich für Neuer einspringen kann. Oder einen jüngeren Torhüter, dem man zutrauen würde, von Neuer die Nummer 1 beim FCB zu übernehmen.

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FC Bayern - Option 2: Junger Keeper mit Perspektive

Das war einst - nämlich nach Neuers letzter schweren Verletzung - der Plan hinter der Verpflichtung von Nübel. Doch dieser Plan scheiterte krachend. Der einstige Hoffnungsträger auf Schalke muss jetzt in Stuttgart kleinere Brötchen backen, um regelmäßige Spielzeit zu bekommen.

Auch das ist eine Folge des Münchner Torwart-Dilemmas: Ist Neuer fit, gönnt der Platzhirsch einem jungen Torwart-Talent freiwillig keine Minute Spielzeit. Dadurch wurde das Verhältnis zwischen Nübel und den Bayern schnell belastet: Eigentlich versprach man dem Youngster bei Vertragsunterschrift mehrere Spiele über 90 Minuten, etwa im DFB-Pokal. Neuer sah das aber anders - und Nübel hatte auf der Bank Platz zu nehmen.

Die Übergangszeit zwischen zwei Keepern kann auch anders laufen. Bestes Beispiel Barcelona: Als der junge Marc-Andre ter Stegen 2014 von Borussia Mönchengladbach zu den Katalanen wechselte, musste er noch Jobsharing mit Claudio Bravo betreiben - und wurde erst zwei Jahre später zur unumstrittenen Nummer 1.

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FC Bayern: Hätte Giorgi Mamardashvili genug Geduld?

Hoffnungsvollster Kandidat unter all den Torhütern, die mit den Bayern in Verbindung gebracht werden, ist wohl der 22 Jahre alte Mamardashvili. Er glänzte vergangene Saison für Valencia und gilt als absolutes Toptalent.

Die Nummer 1 im Bayern-Tor wäre ihm perspektivisch zuzutrauen. Sollte Neuer aber doch bald wieder fit werden, seine Einstellung zu seinem potentiellen Nachfolger nicht ändern und den jungen Georgier behandeln wie Nübel, müsste sich Mamardashvili auf zähe Monate in München einstellen.

Fraglich, ob ihn diese Perspektive reizt. Er könnte sich ja genauso gut weiter in Valencia entwickeln und erst kommen, wenn Neuer wirklich in Rente geht. Oder die Bayern verlässt. Neuers Vertrag in München läuft nur noch ein Jahr. Sollten die Münchner bis dahin eine Lösung für die nächsten Jahre parat haben und Neuer nicht mehr wirklich fit werden, könnten sie ihn auch einfach auslaufen lassen. Spätestens dann wäre auch das Torwart-Dilemma des FC Bayern aufgelöst.

FC Bayern München: Die wichtigsten Termine der Vorbereitung des FCB