Tel schilderte: "Die Blicke haben sich verändert. Meine Mannschaftskameraden kommen oft zu mir, sie geben mir Ratschläge. Wir haben eine Beziehung entwickelt, in der ich ihr Vertrauen spüre."
Vor allem Joshua Kimmich habe ihn unter seine Fittiche genommen, so der 18 Jahre alte Angreifer, der 2022 von Stade Rennes an die Isar gewechselt war: "Wenn ich im Training einen Fehlpass spiele, schreit er mich an, als ob ich etwas Verrücktes gemacht hätte. Und gleich danach kommt er zu mir und sagt: 'Du weißt ganz genau, es ist zu deinem Besten, dass ich das mache, ich will, dass du ein Spitzenspieler wirst.'"
FC Bayern: Mathys Tel will Stürmer Nummer eins werden
Tel absolvierte als Ergänzungsspieler eine ordentliche erste Saison in München. Nach dem Transfer von Harry Kane ("mit ihm habe ich früher bei FIFA gespielt") vor einigen Wochen kamen Gerüchte um einen Abschied auf, über eine Leihe wurde spekuliert. Tels großes Ziel aber bleibt es, sich in München durchzusetzen und dort die Nummer eins im Sturm zu werden: "Auch wenn das bedeutet, dass ich bluten, leiden, spucken und weinen muss. Das ist ein Traum für mich."
Auch deswegen wollte er nicht weg, sondern sich der großen Konkurrenz stellen: "Im Fußball heißt es: Entweder du passt dich an, oder du stirbst. Direkt habe ich mir selbst gesagt: 'Wenn du hier bist, dann weil du Qualitäten hast. Du musst selbstbewusst sein.' Jetzt fange ich an zu schreien, zu jubeln, in der Sitzung Deutsch zu sprechen." Es sei "unmöglich" gewesen, den FCB zu verlassen, "ohne das erreicht zu haben, was ich wollte".
Seine Unerfahrenheit sieht er nicht als Nachteil: "Das Alter ist nur eine Zahl. Es ist nicht mein Alter, das mich auf ein hohes Niveau bringt. Es ist meine Arbeit, die mich zu einem der besten Spieler machen wird."
FC Bayern, Mathys Tel: Beeindruckender Saisonstart
Der Teenager absolvierte in dieser Saison bisher fünf Einsätze für die Münchner. Dabei lieferte er zwei Tore und einen Assist. Jene Vorlage war die zum Treffer von Leon Goretzka beim 2:2 im Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen.
Die Aktion sei Ausdruck seiner Weiterentwicklung, so Tel: "Ich habe mich in meinem Spiel weiterentwickelt: Ich stelle es in den Dienst des Kollektivs, ich dribble weniger, meine Denkweise ist anders. Bei meinem Pass gegen Leverkusen zum Beispiel bin ich mir zu 4.000-prozentig sicher, dass ich (letzte Saison, d. Red.) den Haken gemacht und die Initiative zum Schuss ergriffen hätte. Da habe ich mir gesagt, sobald du den Unterschied machst, musst du Goretzka den Ball geben."