Eine knappe Stunde nach dem Schlusspfiff war aus dem magischen Mesut schon wieder der coole Mesut geworden. Mit übergroßer Schirmmütze und modischer blauer Jacke erzählte Mesut Özil dem "SKY"-Reporter, wie er die Standing Ovations bei seiner Auswechslung erlebt hatte.
"Das war ein sehr schönes Gefühl. Wir haben geile Fans, das hat mich sehr gefreut", sagte der deutsche Nationalspieler in Diensten von Real Madrid nach seiner Gala beim 2:0 (2:0) in der Champions League gegen den AC Mailand.
Freuen durfte sich Özil, der sich vier Tage nach seinem 22. Geburtstag mit seiner tollen Vorstellung selbst beschenkte, auch über das Lob seines Trainers Jose Mourinho. "Er ist magisch. Wir haben den Magier Cristiano Ronaldo und den Magier Özil. Die Leute lieben ihn", kommentierte The Special One den Auftritt des Deutsch-Türken.
Der durfte nach 83 Minuten, 9,76 gelaufenen Kilometern, spektakulären Offensivaktionen und seinem ersten Tor in der Königsklasse (14.) die Ovationen der 80.000 Zuschauer im ausverkauften Bernabeu-Stadion genießen.
Erstes Champions-League-Tor
"Das erste Tor in der Champions League war natürlich etwas Besonderes. Aber wichtiger war es, dass wir als Mannschaft gut funktionert und die drei Punkte geholt haben", sagte Özil und formulierte bereits die Ziele für seine kommenden Auftritte im Trikot des spanischen Rekordmeisters, der nach drei Siegen in drei Partien bereits für das Achtelfinale planen kann: "Wir wollen auch die nächsten Spiele gewinnen und uns weiterentwickeln."
Im Trubel um Özil ging die ebenfalls starke Leistung von Sami Khedira ein wenig unter. Doch auch der zweite deutsche Nationalspieler, der über die volle Distanz zum Einsatz kam und die zweitmeisten Ballkontakte hatte, holte sich ein großes Lob von Mourinho ab.
"Er hat fantastisch gespielt. Er wird von Spiel zu Spiel besser. Er sorgt für die Ordnung im Mittelfeld", meinte der Portugiese: "Was die deutschen Jungs angeht, kann ich nicht glücklicher sein. Sie kommen zu Real und spielen derart auf. Das ist toll."
Verstärkte Integrations-Bemühungen
Zu den Gründen für die gute Entwicklung der beiden Deutschen im Dress der Königlichen gehören auch die verstärkten Integrations-Bemühungen der Jungstars.
"Mesut und ich lernen mittlerweile täglich sehr intensiv spanisch. Ich verstehe auch schon sehr viel, nur beim Sprechen halte ich mich noch zurück. Aber was ich auf dem Platz sagen muss und will, kann ich sagen. Und das ist entscheidend", erklärte Khedira.
Die Integration der Deutschen ist auch in den spanischen Medien ein Thema. "Özil ist eine konstante Gefahr. Er macht noch nicht mal bei den Pässen Fehler, auf die andere gar nicht kommen. Er ist von Spiel zu Spiel besser integriert. Wenn er 30 Spiele für Real gemacht hat und unsere Sprache spricht, wird er ein absoluter Weltklasse-Spieler sein", schrieb die Sportzeitung "Marca", die auch Khedira feierte: "Er hatte im Mittelfeld keinen Rivalen. Mit seiner Physis übertrumpft er alle."Wie die "Marca" vergab auch die Konkurrenz von der "AS" an beide Deutschen die Note 2, Özil bekam sogar ein Sonderlob: "Er hat wieder ein großes Spiel gemacht. Madrid ist unendlich besser mit ihm."
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