"Mönchengladbach ist einfach von den Spitzenklubs in der Champions League noch sehr weit entfernt", erklärte er dem Weser-Kurier.
"In Manchester konnte man sehen, was Top-Niveau in Europa bedeutet. Und in der Bundesliga, unserem Kerngeschäft, sind alle Duelle sehr intensiv und eng. Wir agieren mit vielen jungen Spielern, das ist unser Weg. Die Spieler sind oft erst 20. Die haben auch mal Schwankungen in ihren Leistungen, das wissen wir und das nehmen wir in Kauf. Es ist keine Mannschaft, die von 27-jährigen Top-Spielern getragen wird."
Der Ex-Profi ergänzte: "Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz. Ich weiß: Die Leute schmunzeln und denken an Platz neun. Ich sage: Es kann auch Platz sechs bedeuten. Wir wollen uns in dieser Zone etablieren. Es bedeutet: Du bist immer über dem Schnitt und immer in Schlagweite, den Europapokal erreichen zu können. Wir sehen uns nicht als Champions-League-Verein."
Werder als Vorbild
Die Entwicklung von Borussia Mönchengladbach weist Parallelen zu Werder Bremen auf. Der Vorjahresdreizehnte hatte sich im letzten Jahrzehnt zum dauerhaften Champions-League-Teilnehmer entwickelt. Nach dem Verpassen der erneuten Qualifikation folgte jedoch der Absturz der Hanseaten, die in der vergangenen Saison lange gegen den Abstieg spielten.
"Auf einer Pressekonferenz 2008 - ich weiß gar nicht, ob's das Video noch gibt - habe ich Werder als mein Vorbild bezeichnet. Dieses Solide, Demütige, Fleißige, Realistische, das hat mir unglaublich imponiert. Und genauso, wie ich mit Argusaugen draufgeschaut habe, wie gut sie es in Bremen gemacht haben, genauso gucke ich mit Argusaugen drauf, was passieren kann, wenn man Fehler macht. Wenn man nicht mehr diese sportlichen Erfolge hat", sagte Eberl.
Er ist guter Dinge, dass es einen Absturz wie bei Werder, dem Gegner vom Samstag (18.30 Uhr im LIVETICKER), bei den Fohlen nicht geben wird. "Die Realität zu bewahren. Einen Kader zu haben, der auch ohne Europa bezahlbar ist. Wenn wir in dieser Saison Achter werden, hätte ich keine Sorge, dass ich Spieler verkaufen müsste. Zumindest aus rein finanzieller Sicht müsste ich niemanden abgeben. In dieser engen Bundesliga ist es kein negatives Weltwunder, wenn man mal Achter wird oder zwei, drei Jahre den Europacup verpasst. Man muss da gewappnet sein. Es muss trotzdem ein Fundament geben, dass man auch danach eine ruhige und gute Saison spielen kann und nicht in Abstiegsnot gerät."
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